TanzKunst in Frankfurt, Düsseldorf und Köln

Performance-Festival in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt

Eine performative Ausstellung, die als körperliche Aneignung der SCHIRN bezeichnet werden kann. Denn an zwei Abenden und zwei Tagen, vom 28. bis 30. März 2025, werden die sonst verschlossenen Fenster der leeren Galerie des Gebäudes geöffnet. Der lichte, 140 Meter lange Raum wird in einmaliger Atmosphäre durch Live-Performances belebt, strukturiert, konfrontiert und in Beziehung gesetzt.

Die Körper der Darstellenden bewegen sich im Gebäudekörper und verhandeln ihre vielfältigen Beziehungen zum Raum und den Besucherinnen. Dabei entsteht ein Dialog von Kunst mit Architektur, eine Auseinandersetzung des menschlichen Körpers mit der räumlichen Präsenz, die ihn umgibt. Die Bewegung der Körper erschließt und befragt die Architektur, erzählt von der gewaltigen Kraft eines Raumes und von Möglichkeiten, diesen zu erfahren, wahrzunehmen oder darin neue Raumkörper zu formen.

Zu sehen sind 14 Live-Performances sowie eine Sektion mit 10 Videoarbeiten. Das Performance-Festival integriert Tanz, Musik, Theater, Poesie und Skulptur sowie Gespräche und Diskussionen über eine in der Gegenwart nicht mehr wegzudenkende Kunstform.

vom 28. bis zum 30. März 2025 Schirn Kunsthalle Frankfurt

Fia Neises – With Or Without You im tanzhaus nrw

Foto: Mayra Wallraff

Intimität ist das schwer zu begreifende Gefühl von Wärme, Erotik, Verletzlichkeit oder Sanftheit, das vertraut und unbehaglich zugleich sein kann. Mit With Or Without You laden die behinderten Tänzer*innen Fia Neises und Irene Giró in Räume der ‚Access Intimität‘ ein. Mit zwei Vertikaltüchern von der Luft hängend bringen die Tänzerinnen Seh-, Hör- und Zeitgewohnheiten durcheinander und geben sich in der Luft hängend der Illusion der Unabhängigkeit hin. Begleitet von der Musikerin Jana Sotzko teilen sie Geschichten von Ambivalenz und Intimität in Assistenz. Wer möchte, kann aktiv Teil davon werden, oder die Performance einfach beobachten.

Termine: 21. + 22.03 im Tanzhaus NRW Tickets

Kaleidoskop – Ballett am Rhein

Moto perpetuo FOTO_Altin Kaftira

Als überraschendes Spiel mit drei vollkommen unterschiedlichen Tanz- und Bildsprachen zeigt sich der nächste Ballettabend unter der Leitung von Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet. In „Kaleidoskopvereinen sie drei choreographische Handschriften zu einem spannenden Programm, das am 15. März, um 19.30 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf Premiere feiert.

Mit seiner Uraufführung „Moto perpetuo“ – „Ständige Bewegung“ – eröffnet das Duo Iratxe Ansa und Igor Bacovich den neuen Ballettabend. Inspiriert von den Symmetrien und kreisenden Bewegungen in der Musik von Philip Glass entfalten sie auf der Bühne einen dynamischen Reigen aus Begegnungen und Trennungen, wobei eine gewaltige, in sich mehrfach drehbare Bühnenskulptur die rastlose Bewegung der Tanzenden immer weiter treibt und befeuert.

Termin: 15. März, um 19.30 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf

Tanzstück – Langes Wochenende

Mit dem Tanzstück „Langes Wochenende“ widmet sich das Ensemble SANFTE ARBEIT den Überlagerungen von Arbeits- und Liebesbeziehungen und damit einer Romantisierung von Arbeit, die Abgrenzungen zwischen privat und beruflich, unkonventionell und übergriffig, nachlässig und gewaltvoll erschwert. Wie halten sich romantische Beziehungen oder solche unter Freund*innen und Arbeitsbeziehungen gegenseitig ökonomisch aufrecht? Und was passiert, wenn wir alle Arbeitsbeziehungen als Liebesbeziehungen verstehen, die vor gegenseitiger Ausbeutung bewahrt werden müssen?

Das Tanzstück „Langes Wochenende“ changiert zwischen Soli und hyperrelationalen Gruppenmomenten und nutzt essayistische genauso wie musicaleske Erzählformen. Angelehnt an Intimitätstechniken des Lap Dance untersucht das Ensemble körperliche Beziehungen durch professionalisierte Nahbarkeit und deren Einbrüche ins Private.

Termine: 28. März 2025, 20 Uhr | 29. März 2025, 20 Uhr
Tickets: https://t.rausgegangen.de/tickets/shop/tanzfaktur

Ort: TanzFaktur, Siegburger Straße 233 W, 50679 Köln

Titelbild: Isaac Chong Wai, Performance Falling Reversely—Falling and Dance (Ichi), 2022, Archivdruck, 50 × 37,5 cm © Isaac Chong Wai, Courtesy der Künstler und Zilberman

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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