Als sein Gesundheitsminister sich im Élysée-Palast erschießt, beruft der Präsident Jacques Rohmerieu eine junge, den Regierungskreisen fernstehende Beraterin in seinen Stab: Claire Ferran. Die Kommunikationsberaterin soll die Spekulationen über den skandalträchtigen Suizid eindämmen, doch dann macht sie beunruhigende Entdeckungen in den Dunkelzonen an der Spitze des Staates.
Der populärste Mann im französischen Regierungskabinett hat sich im Elyséepalast umgebracht. Der Präsident der Republik Jacques Rohmerieu wird Zeuge, als sein Gesundheitsminister sich erschießt. Um die Gerüchte um den Selbstmord des Ministers einzudämmen, will Rohmerieu eine ehemalige Journalistin und renommierte
Presseberaterin gewinnen – Claire Ferran, die derzeit in einer Agentur des gegnerischen Lagers arbeitet. Die Presse erreichen immer mehr Gerüchte, die den Tod des Ministers erklären sollen – ein unheilbarer Krebs, der Verdacht auf die Affäre seiner Frau mit dem Präsidenten.
Claire lässt sich auf das Angebot des Präsidenten ein. Ihr gelingt es, die Berichterstattung in eine für die amtierende Regierung positive Richtung zu lenken. Nur der Journalist Malisewski glaubt nicht an einen Selbstmord. Er setzt alles daran, auch seine Ex-Freundin Claire auf seine Seite zu ziehen. Obwohl sie Malisewskis Verdacht zunächst als Paranoia abtut, lassen dessen hartnäckige Zweifel sie nicht unberührt. Durch seine Recherchen erfährt sie immer mehr neue Details, wie von den Plänen des Gesundheitsministers, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen gegen Rohmerieu anzutreten. Doch erst Malisewskis größte Entdeckung macht Claire klar, dass die Affäre viel größer ist, als sie glaubte.
Obwohl sich der Gesundheitsminister öffentlich sehr für die Rechte der afrikanischen Flüchtlinge engagiert hat, sind mutmaßlich ganze afrikanische Familien für die Experimente eines Pharma-Unternehmens als menschliche Versuchsobjekte nach Frankreich eingeflogen worden. Und das allem Anschein nach mit Wissen und Billigung in höchsten Regierungskreisen. Ist auch der Präsident eingeweiht? Spielt er ein falsches Spiel?
Mit „Der Staat schweigt“ liefert Regisseur Frédéric Berthe einen packenden Thriller über Wahrheit, Vertuschung, Spin-Doctors und Desinformationsstrategien mit großem Realitätsbezug und Ähnlichkeiten zu jüngsten Affären in der Politik. Die Abgründe der modernen Mediendemokratie, auf die der Film anspielt, wurden in Frankreich offenkundig
sowohl bei den nachwirkenden Skandalen der Sarkozy-Präsidentschaft wie durch die Enthüllungen um den zum Rücktritt gezwungenen Wirtschaftsminister des amtierenden Präsidenten Hollande.
Frédéric Berthe ist 1978 in Paris geboren. Seine Karriere begann er 1996 mit einer Regieassistenz für die Serie „Terre indigo“ („Im Feuer der Liebe“) von Gilles Gerardin und Éric- Emmanuel Schmitt. Acht Jahre später drehte er seinen ersten Kinofilm „Alive“. Sein jüngster Film „Les Invincibles“ (2013) mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle lief am 18. September 2013 in den französischen Kinos an.
Regie Frédéric Berthe
Buch Raphaëlle Bacqué
in den Hauptrollen: Richard Berry, Rachida Brakni und Thierry Neuvic
Sendetermin: Freitag, den 13. Dezember 2013, 20.15 Uhr auf Arte
Bildrechte: © Laurent Denis