Der Norweger Sivert Høyem ist bei uns vielleicht noch nicht sehr bekannt. Seine soeben erschienene EP „Roses of Neurosis“ wird das mit Sicherheit ändern. Die fünf beeindruckenden Songs kommen im Midtempo und mit schönen Melodien daher, die aber raffiniert arrangiert sind. Und Sivert Høyem hat die vielleicht beste männliche Stimme der gesamten skandinavischen Popmusik. Zudem sind die melancholischen und anspruchsvollen Texte ein weiteres Plus. Sie ziehen HörerInnen unmittelbar in ihren Bann.
„Run Away“ mit seinen Akkordwechseln und Gesangslinien erinnern ein wenig an die späten Beatles. „Devotional“ beginnt in einer Stimmung, die an die Inkarnation von Bryan Ferry Mitte der Achtziger erinnert. Und „Queen of my Heart“ ist entschieden der poppigste Track. Hier ist ein leichter Hauch der Pretenders zu spüren. Einer der wirklich großartigen Rockbands der achtziger Jahre.
Siverts eigene Band spielt nun schon viele Jahre zusammen, und es ist eine enge Bindung entstanden, die eine intuitive Zusammenarbeit ermöglicht. Christer Knutsen sitzt am Klavier, an den Keyboards und greift zur Gitarre. Ebenso Cato Salsa an der Gitarre, Børge Fjordheim am Schlagzeug und Øystein Frantzvåg spielt Bass. Gaststar auf der EP ist Nils Petter Molvær an der Trompete. Er sorgt mit seinem Spiel für ein paar wirklich magische Momente. Der Trompeter wird auch der Miles Davis Norwegens genannt.
Die EP wurden in Oslo aufgenommen, arrangiert und produziert von Sivert Høyem und seinem musikalischen Partner Christer Knutsen. Die Musik und alle Texte stammen von Sivert Høyem.
Die EP „Roses of Neurosis“ lohnt sich unbedingt angehört zu werden!