Simon Beckett – Thriller KNOCHENKÄLTE

Dr. Hunter ist mit seinem Auto unterwegs nach Carlisle. Schön gelegen in der Grafschaft Cumbria im englischen Norden, nah bei der schottischen Grenze. Eine Anfrage der dortigen Polizei nach einem Forensiker hatte er zunächst zurückhaltend beantwortet. Denn außerhalb Londons gibt es sicher noch andere Experten, die naheliegender gewesen wären. Doch schließlich sagt er zu und verlässt London am Nachmittag, um am nächsten Tag mit der Arbeit beginnen zu können.

Doch dann kommt alles anders. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend, die Dunkelheit bricht herein, das Navigationssystem seines Fahrzeugs versagt, und ein starker Sturm erschwert seine bereits missliche Lage zusätzlich. Dr. Hunter weiß nicht mehr, wo er sich befindet. Im trüben Licht taucht plötzlich ein Schaf ohne Beine vor seinen Augen auf, und er denkt zuerst, sein Verstand spiele ihm einen Streich.
Nachdem er das Tier aus seinem Gitter befreit hat, endet seine Fahrt schließlich in einer kleinen Ortschaft in den Cumbrian Mountains, genauer vor einem Pub. Dort erwartet ihn eine frostige Begrüßung, und man schickt ihn in ein einsames, düsteres Hotel, das alles andere als einladend wirkt.

Das junge Ehepaar, das zwar Eigentümer des Hotels ist, es aber nicht mehr führt, ist gerne bereit, ihm das Zimmer für eine längere Zeit zu überlassen. Das Wetter hat Dr. Hunter einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Fahrt nach Carlisle vereitelt. Nun ist er auf dem Weg zu einer Anhöhe in den Cumbrian Mountains, um ein Handy-Signal zu bekommen. Er plant, seine Kollegen zu informieren, dass er es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt schafft. Doch statt eines Signals spürt er unversehens ein Skelett auf, das in den Wurzeln einer mächtigen Fichte gefangen ist, die das Unwetter zu Fall gebracht hat. Das Wurzelwerk scheint über die Jahre in den verwesenden Körper hineingewachsen zu sein und hält ihn fest umklammert wie in einer Umarmung.

Mittlerweile ist das ganze Dorf von der Außenwelt abgeschnitten und Dr. Hunter weiß nicht, wie er den Fund melden soll. Zudem hat der verhaltensgestörte Enkelsohn des mächtigen Pubbesitzers und ehemaligen Boxers Reese ihn bei der Entdeckung des Fundes beobachtet. Hunter ist das gar nicht recht, er hatte vor, den Fund bis zur Bergung mit einer Plane zu bedecken und zunächst nur der Plantantenbesitzerin des Fichtenwaldes, in dem sich die sterblichen Überreste befinden, Bescheid zu geben. Nun besteht die Gefahr, dass sich das gruselige Ergebnis seiner Suche nach einem Handy-Signal im Dorf verbreitet und für Unruhe sorgt. Und so kommt es dann auch. Mehr noch, es bleibt nicht dabei…

Im siebten Teil der Thriller Reihe von Simon Beckett um den Forensiker David Hunter wird es richtig düster: Das geheimnisvolle Hotel mit seiner finsteren Architektur und Vergangenheit, die merkwürdigen Verstrickungen der Dorfbewohner und längst vergessene Verbrechen, die plötzlich wieder auftauchen – für manche endet das mit Tod oder Gefängnis!

Erneut versteht es der Autor Simon Beckett mit seinem Thriller „Knochenkälte“, durch seine herausragende Erzählkunst und eine kluge und sorgfältig konstruierte Handlung zu glänzen. Ein Must-Have für Thriller-Fans.

Knochenkälte von Simon Beckett ist heute. am 5. November beim Verlag Rowohlt Wunderlich erschienen

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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