Der Tag danach. Am Wahlabend zuvor wurde Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt. Für David und Ellie, zwei gut situierte, in der Großstadt lebende, pensionierte Akademiker, wird er viel verändern. Sie wollen das Ereignis mit ihren Freunden diskutieren – wie sie es zuvor bei anderen Gelegenheiten getan haben. Als die Freunde zu einem kleinen Abendessen auf der Terrasse eintreffen, scheint es wie immer zwischen ihnen zu sein. Zwar wird plötzlich kein kalifornischer Wein mitgebracht, sondern italienischer und spanischer, aber ansonsten herrscht auch bei ihnen Ungläubigkeit, Missbilligung und der Satz „In einer Demokratie bekommen die Menschen immer genau das, was sie verdient haben“ vor.
Doch der Abend geht vorbei und plötzlich ist vieles nicht mehr wie vorher. Es geht los, als Ellie eines Tages Fäkalien im eigenen Pool entdeckt, ›Sh*tshow‹ ist nun tatsächlich in ihre private Sphäre eingetreten und es wird schlimmer. Das Ehepaar verliert seinen Halt, die Freundschaft mit den anderen wackelt …
Ein schmales Buch mit bedeutsamen Inhalt. Wer wählt, entscheidet! Und daraus entsteht ein immenser politischer Richtungswechsel. Die Parabel des amerikanischen Schriftstellers Richard Russo zeigt, das ein einzelner Akt zu einer nicht enden wollenden SHITSHOW führt, die bis in die feinsten gesellschaftlichen Verästelungen vordringt. Genial konzipiert und erzählt.
Richard Russo
SH*TSHOW
Erzählung
80 Seiten, Originalverlag: Vintage, New York 2019, Originaltitel: ›Sh*tshow‹
Erscheinungstag: 16.07.2020
ISBN 978-3-8321-8144-4
Verlag: DUMONT
Übersetzung: Monika Köpfer
Richard Russo, geboren 1949 in Johnstown, New York, studierte Philosophie und Creative Writing und lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Für ›Diese gottverdammten Träume‹ (DuMont 2016) erhielt er 2002 den Pulitzer-Preis. Bei DuMont erschienen außerdem ›Diese alte Sehnsucht‹ (2010), ›Ein grundzufriedener Mann‹ und ›Ein Mann der Tat‹ (beide 2017), der Erzählband ›Immergleiche Wege‹ (2018) sowie zuletzt ›Jenseits der Erwartungen‹ (2020).