„Rubens. Kraft der Verwandlung“ im Städel Museum

Seit dem 8. Februar bis zum 21. Mai 2018 widmet sich das Frankfurter Städel Museum dem weltbekannten Künstler Peter Paul Rubens (1577–1640) mit der umfassenden Sonderausstellung „Rubens. Kraft der Verwandlung“. Anhand von etwa 100 Werken – darunter 31 Gemälde und 23 Zeichnungen von Rubens – arbeitet die Schau einen bisher wenig beachteten Aspekt im Schaffensprozess des Meisters heraus: Sie zeigt, wie tief Rubens in den Dialog mit Kunstwerken berühmter Vorgänger und Zeitgenossen eintrat und wie dies sein fünfzigjähriges Schaffen prägte.

In Rubens’ umfangreichem Œuvre spiegeln sich die Einflüsse antiker Skulptur ebenso wider wie jene späterer Kunst aus Italien und nördlich der Alpen, von den Meistern des ausgehenden 15. Jahrhunderts bis zu seinen Zeitgenossen.

Ein prägnantes Beispiel ist die antike römische Skulptur einer kauernden Venus, die sich auf ein Bad vorbereitet: Rubens verwandelt sie mit identischer Haltung, aber völlig anderem Gemütszustand nicht nur in eine frierende Venus, die Venus Frigida (1614), sondern auch in die ihren toten Geliebten Adonis beklagende Liebesgöttin (Venus um Adonis trauernd, um 1614).

Die aufwendig inszenierten Ausstellung macht es dem Besucher leicht, diese zuweilen überraschenden Zusammenhänge nun im Detail nachzuvollziehen. Die Schau vereint Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Werke der angewandten Kunst.

Neben Originalskulpturen von der Antike bis zur Renaissance werden auch Gemälde und Grafiken von Rubens’ Vorläufern und Zeitgenossen zu sehen sein, darunter Schlüsselwerke von Tizian und Tintoretto, von Goltzius, Rottenhammer und Elsheimer sowie von Giambologna, Van Tetrode und Van der Schardt.

Die Besucher treffen auf altbekannte mythologische Sujets wie Venus und Adonis, das Parisurteil oder den an den Felsen geschmiedeten Prometheus, aber auch auf zentrale Themen des Alten oder Neuen Testaments wie die Enthauptung des Holofernes oder die Grablegung Christi.

Rubens. Kraft der Verwandlung

zu sehen im Städel Museum · Schaumainkai 63 · 60596 Frankfurt am Main bis 21. Mai 2018.

 

Titelbild: Peter Paul Rubens (1577-1640) Ecce homo
Vor 1612 Öl auf Holz
The State Hermitage Museum, Sankt Petersburg
© The State Hermitage Museum, Sankt Petersburg 2017

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

Artikel: 3602

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.