Rosemarie Trockel gehört zu den weltweit erfolgreichsten zeitgenössischen Künstlerinnen. MMK-Direktorin Pfeffer nennt sie in einem Atemzug mit Künstlern wie Marcel Duchamps und Andy Warhol, die mit ihrer ganz eigenen Formensprache ganze Künstler-Generationen beeinflusst hätten. Nun ist eine umfangreiche Ausstellung ihrer Werke im Museum MMK in Frankfurt zu sehen.
Trockels Arbeiten lassen sich auf vielen verschiedenen Ebenen lesen. Selbst wenn sie sich manchmal schwerer fassen lassen, folgen sie jeweils einer Idee: Kritik und Aufdeckung realer Misstände, Sichtbarmachung sozialer und künstlerischer Hierarchien, Einschränkungen, Bevormundung und Gewalt aufgrund von Gender werden sichtbar und durchschaubar gemacht.
Rosemarie Trockels Kunst ist daher sehr vielfältig: Von Zeichnungen über Skulpturen bis hin zu Installationen und Filmen. In Frankfurt sind Werke aus allen ihren künstlerischen Schaffensphasen zu sehen, von den 1970er-Jahren bis zu neuen, eigens für das Museum entstandenen Arbeiten. Als eine von wenigen Frauen im Kunstbetrieb, die von ihrer Arbeit auch leben können, machte Trockel die patriachalen Strukturen immer wieder zum Gegenstand ihrer Arbeiten. Von Dezember 2022 bis Juni 2023 ist die Retrospektive im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu sehen.
Titelbild: Starr wie verschieden blicken die weißen Männer uns entgegen. Sie sind die Clock Owner. Sie sind das Zeitregime, sie geben den Takt und den Tag vor.
Rosemarie Trockel, Anonymous,, 2022, Privatsammlung, © The artist & VG Bild-Kunst, Bonn 2022