Manic Street Preachers: Rewind The Film vs . Archives of Pain

Über die Manic street preachers wurde natürlich in den 20+ Karriere-Jahren viel geschrieben. Viel himmelhochjauchzend, aber auch viel Kritik an ihrer fast brutalen Ernsthaftigkeit und manchmal auch an der Plakativität in ihren Texten oder der nicht immer geschmackvollen Produktion.

Jede CD hatte wieder einen anderen Sound, manchmal mit Referenzen in ihrer Vergangenheit, manchmal mit einer Neuerfindung ihres Stils. Die Manics haben sich also als Chameleons entpuppt, vereint fast nur durch die markante Stimme von James Dean Bradfield und der Ernsthaftigkeit ihrer Musik.

Mit ihrem aktuellen Album „Rewind the film“ von 2013 haben sie natürlich wiederum ein neues Kapitel aufgeschlagen. Eines welches Hardcore-Manics-Fans zwar als bittere Pille schlucken werden weil sie wissen dass sie wieder irgendwann zum Rock zurückkehren werden, die Fans von früher, von vor dem Verschwinden von Richey Edwards, werden aber kaum Gefallen finden daran. Einmal mehr vorbei sind die lauten Gitarren. Aber auch der grosse Pathos von einst. Neu ist zum ersten Mal eine Zurückhaltung spürbar. Ein feingliedriger Sound, manchmal fast schlagerhafte Töne (nein, nicht Billig-Keyboards und Billig-Drum-Computer und unfassbar dumme Texte).

Zwischen den Songs „Archives of Pain“ mit seinem fast schon orgasmusartigen-Gitarrenende sowie der überaus dunklen Atmosphäre (Massenmörder) und „Rewind the film“ liegen fast 19 Jahre und es liegen mindestens eine Milchstrasse, vielleicht sogar ein ganzes Universum dazwischen. Und neu für die Manics ist als Gastsänger Richard Hawley’s schmachtendes Timbre zu hören. Passt und ist wunderbar. Es sind beides klasse Songs und es fügen sich beide gleich gut in ihre beeindruckende Discografie.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=PwwtOd3pMlk[/youtube]

 

Foto: Alex Lake – http://www.manicstreetpreachers.com/photos/press-shots

Standardbild
UrsHoesli
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