Kontraste und Wendungen sorgen für überraschende Momente in der Pop-Musik. Marion Brunetto, unter dem Künstlername Requin Chagrin bekannt, der von dem mysteriösen Meerestier inspiriert und zu ihrem Wahrzeichen geworden ist, kann mit diesen Stilmitteln punkten. In ihren Anfängen versuchte sie Dream Pop mit kalifornischen Rock und Englischen Noise-Pop zu vermischen. Es gelang ihr ein angelsächsischer Musikstil, der auch auf ihrer allerersten Single „Déjà Vu“ aus ihrem neuen Album „BYE BYE BABY“ zu hören ist.
Der Opener „Première vague“ – erste Welle – ist temporeich und tanzbar. Es deutet darauf hin, dass sie das lexikalische Feld des Meeres weiterhin kultiviert. Doch bei anderen Songs des Albums „BYE BYE BABY“ bleiben wir eher mit beiden Füßen auf dem Boden und schauen manchmal zu den Sternen, um nach Bedeutungen zu suchen.
Requin Chagrin ist Multiinstrumentalistin und hat für ihr drittes Album lange erkundet, wie Klänge, Ideen und Worte klingen. Herausgekommen ist dabei ihr typischer Dream-Pop Sound, den sie verfeinert und zusätzlich mit Rock’n’Roll der achtziger Jahre Akzente setzt. Und vor allem konnte Requin Chagrin ausleben, was für sie unbedingt wichtig ist: ihre komplette Instrumental-Ausrüstung nutzen.
Das Album der Musikerin Requin Chagrin überzeugt durch die starke Ausstrahlung der Künstlerin und einer melodischen instrumentellen Vielfalt mit französischem Flair. Es verführt zum Träumen – ohne die Realität gänzlich zu vergessen.
Requin Chagrin – BYE BYE BABY
Label: Sony Music France / KMS Disques
VÖ: 09.04.2021
Foto: (c)Andrea Montano