Blandine (Olivia Côte) ist seit kurzem geschieden und ihr 20-jähriger Sohn Benji (Alexandre Desrousseaux) in eine WG gezogen. Er macht sich Sorgen, dass seine Mutter seelisch nicht mehr „auf die Beine“ kommt. Das Alleinsein nicht verkraftet. Durch Zufall stößt er auf die Adresse einer Schulfreundin seiner Mutter Magalie (Laure Calamy) und erfährt, dass sie einmal unzertrennlich waren. Irgendwann verloren sie sich aus den Augen. Hinter dem Rücken seiner Mutter stellt er den Kontakt zwischen den beiden her und es gibt ein Wiedersehen in einem griechischen Restaurant.
Doch offensichtlich sind sie nicht nur etwas älter geworden, sondern vom Temperament und ihren Lebenseinstellungen trennen sie Welten. Blandine will keinen weiteren Kontakt, doch ihr Sohn hat die Strippen erneut gezogen und so sieht sie sich anstatt mit ihrem Sohn als Reisebegleiter in den bereits gebuchten Griechenland-Urlaub, sondern die fröhliche und unkonventionelle Magalie ist an ihrer Seite.
Und trotz perfekten Sommerwetters ist bereits die Anreise ein Desaster, ausgelöst durch Magalie. Die einstigen Freundinnen müssen feststellen, dass sie inzwischen nicht nur völlig unterschiedliche Vorstellungen von Urlaub und Erholung haben, sondern vom ganzen Leben. Das Spa-Hotel liegt auf einer anderen Insel als die, auf der sie gelandet sind. Doch Magalie hat eine Freundin auf der Insel. Bijou (Kristin Scott Thomas), die ganz andere Probleme hat, aber für jedes die passende Therapie. Sie gibt der missglückten Nostalgie-Reise noch einmal eine ganz neue Wendung…
Regisseur Marc Fitoussi hat, von Beginn seiner Filmkarriere an, immer wieder großartige Frauenrollen perfekt in Szene gesetzt, etwa Sandrine Kiberlain in „Pauline détective“ oder Isabelle Huppert in „Copacabana“.
In seinem neuen Film REIF FÜR DIE INSEL Olivia Côte und Laure Calamy inszeniert er um diese wundervollen Schauspielerinnen herum eine lebendige Komödie, die inhaltlich gar nicht so weit hergeholt scheint. Olivia Côte brilliert in der Rolle als die etwas schüchterne und konservative Blandine und Laure Calamy gibt als überschwängliche, lebensfrohe Magalie eine schauspielerische Galavorstellung. Kristin Scott Thomas („Der englische Patient“), komplettiert mit Esprit und gewohnt professionell das Frauentrio in der Rolle der fröhlichen Aussteigerin Bijou.
Unter Fitoussis Regie, der auch das Drehbuch schrieb, ist eine leichtfüßige Frauen-Sommerkomödie entstanden, die auch tiefgehende Momente bietet. Denn Freundschaft und Vertrauen müssen die beiden Frauen sich erst neu erkämpfen. Ab heute ist die sehr unterhaltsame Komödie in den Kinos zu sehen.