Menschen lieben Konzerte, weil sie die Unmittelbarkeit spüren wollen, hautnah erleben möchten, wie ein Song sich entfaltet und dabei Emotionen und körperliche Sensationen auslöst. Als Künstlerin will Catharina Boutari aka Puder das ebenso und vermittelt es in ihrer Reihe „die Session Tapes“.
Bereits zum dritten Mal hat die hoch charismatische Hamburger Popkünstlerin nicht nur Musikerinnen und Musiker, sondern auch Publikum ins Studio geladen, um live neue Songs aufzunehmen. So entstanden fünf „Geschichten vom Ende der Welt“. Ein Spiel aus Dynamik und Rückzug, aus Songwriter-Sound, Blues, Rock, Chanson und Jazz.
Die Produktion ist eine Interaktion, die von den Musikern dominiert wird. „Das Publikum beruhigt mich. Ich singe nicht in eine sterile Leere hinein, sondern direkt für die Anwesenden“, sagt Catharina Boutari. Ihre Stimme haucht, wispert, betört, ruft, proklamiert. Der Gesang ist Leitfaden durch diese wunderschönen Lieder, die die Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin in zehn Tagen geschrieben, komponiert und geprobt hat. Ein popmusikalisches Experiment, aufgenommen im Rekorder Studio auf St. Pauli.
Die Puder Songs, sind so ungewöhnlich wie schön
Unterstützung bietet Tom Gatza auf dem Piano, Keyboard und der Gitarre und das tut er auf seine bekannt feinsinnig Art mit strahlenden Melodien. Produzent Gregor Hennig (Rhonda, die Sterne) kommt am dritten Tag hinzu, um die Lieder mit Effekten aufzuladen – erzeugt etwa durch die Harpiye, ein von Instrumentenbauer Frank Piesek gefertigter Klangerzeuger mit drei Harfensaiten als Basis. Im weiteren Verlauf komplettieren Schlagzeuger Max Schneider, Backgroundsängerin Hanna Jaeger sowie Doro Offermann und Tim Rodig an Saxofon und Klarinette die Band.
„Buddy“ ist ein bißchen free-jazzig und erstaunt durch seine irrwitzige Spoken-Word-Performance, in der das flirrende Straßenhappening das Endzeitspektakel optimistisch macht – auch das Publikum im Studio.
„Haus im Wald“, dort ist es dunkel und doch ist es ein Gutenachtlied, das einen aber nicht schlafen lässt, weil der Gesang betörend ist und die Sounds irritierend.
„Still Be Here“ist ein Liebeslied. Getrennt und doch vereint, denn der eine will die Welt entdecken, der andere bleibt zu Hause. Und da es um Freiheit und Liebe geht, besingt Puder mit lebensprallem Druck. Die Botschaft ist „I’ll still be here“.
„Big Man“ ist ein bluesiges Stück, bei dem Puder das Volumen rau auf dreht, um als wütende Rachegöttin aufzutreten. Rock ’n‘ Roll kennt kein Pardon. Und die Sängerin auch nicht, wenn sie singt: „Big liar, big face, big ass“. Eine satt groovende Abrechnung.
„Nackt“ ist ein poppiger Chanson, poetisch, menschlich und wahr – mit schönen Klavierklängen und weicher, flüsternder Stimme gesungen. Die rhythmischen Klänge entlockt der Drummer Max Schneider einem Handfeger.
PUDER „Session Tapes 3 – Geschichten vom Ende der Welt“ (VÖ: 15.03.19)
Live:
16.03.2019 Hamburg, Hebebühne
13.04.2019 Basthorst, Gut Basthorst
26.4.2019, Amsterdam, Session Tapes 4 Liverecordings
25.05.2019 Gummersbach, Gaststätte Jäger
17. oder 24.08.2019, Hamburg, Waldinselbühne
http://puder-musik.com/puder-musik.html
Facebook: http://www.facebook.com/pudergirl
Foto: Annemone Taake