Bruno, Chef de police, ist nur ein kleiner Dorfpolizist, das ist ihm völlig klar, und er will auch gar nichts anderes sein. Bruno liebt den kleinen Ort Saint-Denis, hier kennt er fast jeden und jeder kennt ihn. Doch sein Sachverstand und sein kriminalistischer Spürsinn wird trotz des idyllischen Ortes häufiger in Anspruch genommen, als man erwarten könnte. Diesmal ist es eine besonders übel zugerichtete Leiche, an deren Fundort er und seine Kollegen zusammentreffen. Aus seiner Zeit beim Militär kennt er diese Tötungstechnik, die nach schrecklichen Folterungen des Opfers schließlich zu dessen Tod geführt hat.
Als die Identität des Ermordeten feststeht, kann er den Fall nicht mehr alleine bearbeiten. Es ist ein muslimischer Undercover-Agent, der sehr wahrscheinlich von radikalen Islamisten getötet wurde. Und als wenn es kein Zufall wäre, kommt fast gleichzeitig die Nachricht auf seinen Schreibtisch, dass ein seit längerer Zeit verschwundener autistischer Jugendlicher in Afghanistan aufgefunden wurde, der jetzt zurück nach Frankreich überführt werden soll. Er wird verdächtigt, an Bombenattentaten beteiligt gewesen zu sein. Sami ist der Engeneer, der aus verschiedensten Ersatzteilen ganz fix Bomben gebastelt haben soll.
Bruno kennt den Jungen, der schon sehr früh seine Begabung für das Reparieren von technischen Geräten gezeigt hat. Als Bombenbastler jedoch kann Bruno sich den Jungen nicht vorstellen. Als die FBI-Agentin Nancy auftaucht und mit Bruno die näheren Umstände herausfinden soll, wird der Dorfpolizist nicht nur deutlich aufgewertet, Nancy findet den smarten Polizisten auch ansonsten sehr anziehend. Doch für romantische Gefühle bleibt wenig Zeit, denn neben diesem Fall muss er sich noch um eine Testamentsangelegenheit kümmern, die Saint-Denis sehr viel Geld in die marode Haushaltskasse spülen könnte und auch das Ansehen des kleinen Städtchens erheblich steigern würde.
Der siebte Fall des Chefs de police ist noch brisanter, weil sie die sozialpolitische Problematik der Unterwanderung von muslimischen Moscheen durch radikale Kräfte und deren Tragweite mit in die wieder sehr unterhaltsame und spannende Geschichte des Autors Martin Walker einbindet. Auch in dem schönen Périgord steht die Zeit nicht still.
Provokateure
Martin Walker
Roman, Hardcover Leinen, 432 Seiten
Erschienen im Mai 2015
ISBN 978-3-257-06928-0
Verlag: Diogenes