Der September befindet sich bereits am Ende seiner Tage und die werden immer kürzer. Die Sonne ist deutlich weniger Stunden am Horizont zu sehen. Zum Monatsende verkürzt sich diese Zeit im Vergleich zu Anfang September fast um zwei Stunden. Glücklicherweise sind die Naturgesetze anders als von Menschen gemachte nicht zu verändern, aber auch unsere Pläne werden durch unvorhersehbare Ereignisse manchmal durchkreuzt. Doch eins ist unumstößlich, der Herbst beginnt am 21. September. Das zeigt sich auch, wenn man den Sternenhimmel beobachtet. Der größte Planet des Sonnensystems, der Gasriese Jupiter, hat noch seinen großen Auftritt, den wir mit bloßen Augen sehen können.
Am 26. September befindet er sich in Oppositionsstellung zur Sonne und ist also praktisch die gesamte Nacht über zu sehen. Ein Glanzpunkt am Himmel. Er befindet sich im Sternbild Fische.
Leicht hat es der König des Sonnensystems seinen Beobachter und Astronomen, ihn in seiner Ganzheit zu bestimmen, aber nie gemacht. Isaac Newton versuchte bereits Ende des 17. Jahrhunderts anhand der Umlaufbahnen der ihn umkreisenden kleinen Monde seine Masse zu bestimmen. Heute weiß man, dass sie 300-mal so groß ist wie die Erde. Auch beim Durchmesser toppt er sie. Jupiters ist um das Zehnfache größer. Und noch etwas, was ihn besonders macht. Jupiter sendet Funksignale aus.
Zufallsentdeckung vor fünfzig Jahren
Durch Zufall wurden sie entdeckt. Vor fünfzig Jahren verwechselten die Wissenschaftler Bernard Burke und Kenneth Franklin Funksignale vom Jupiter mit denen eines Landarbeiters aus Maryland, der nach einem späten Date nach Hause fuhr. Sie hatten sich aufgemacht, um den nördlichen Himmel mithilfe eines radioastronomischen Arrays in der Mitte eines ländlichen 96-Morgen-Feldes etwa 20 Meilen nordwestlich von Washington D.C., zu kartieren.
Noch nie zuvor wurden Radiosignale von einem anderen Planeten als der Erde aufgefangen. Als die beiden Astronomen die Anlage testeten und sich in südliche Richtung bewegten, entdeckten sie Interferenzimpulse. Nach der Analyse der Daten stellten sie fest, dass die Störungen über mehrere Monate hinweg jede Nacht etwa vier Minuten früher auftraten. Als sie dies mit anderen Himmelsobjekten verglichen, die sich über den Himmel bewegten, erkannten sie, dass sie tatsächlich Jupiter zugehört hatten. Und als andere Wissenschaftler in ihren Aufzeichnungen nach Signalen von Jupiter suchten, fanden sie Daten, die bis zu fünf Jahre zurücklagen.
„Unsere Identifizierung des Jupiters als Radioquelle beruht nicht direkt auf Überlegungen, sondern eher auf Glück“, sagte Franklin später.
Quelle: NASA
Wie klingt der Jupiter also?
Er erzeugt tatsächlich eine Vielzahl von Ausbrüchen mit unterschiedlichen Geräuschen. Die häufigsten, die sogenannten L-Bursts, dauern zwischen einigen Zehntelsekunden und mehreren Sekunden und klingen wie Meereswellen, die sich an einem Strand brechen. Die kürzeren Bursts dauern ein paar Tausendstel bis Hundertstel Sekunden und klingen eher wie Popcorn, das knallt, oder wie eine Handvoll Kieselsteine, die auf ein Blechdach geworfen werden. Fast alle Planeten in unserem Sonnensystem haben Magnetfelder, aber das des Jupiters ist viel stärker und näher, sodass er der einzige Planet ist, den Wissenschaftler vom Boden aus im Radiobereich untersuchen können. So konnten sie auch feststellen, dass der Planet sich einmal in 10 Stunden dreht – mehr als doppelt so schnell wie die Erde.
Songs zu Jupiter und September
Radiobereich? Da sind wir beim Thema Musik gelandet. Zwischen September und Jupiter besteht also ein astronomisch bedeutsamer Zusammenhang, den wir mit einigen ausgewählten Songs noch unterhaltsamer machen wollen.
September von Sting Zucchero
ist ein toller Song, der die letzten Sommertage feiert und die Erwartungen besingt, einen geliebten Menschen im September wieder zu treffen.
Till Brönner „September Morn“
Der Song gehört zu Till Brönners letztem Album „On Vacation“. Neil Diamond schrieb dieses Lied zusammen mit dem französischen Komponisten Gilbert Bécaud. Es geht um die Hoffnung, dass ein Paar nach einer Beziehungspause wieder zusammenkommt und die Erinnerung an einen Septembermorgen nach einer Nacht, die das Paar miteinander verbracht hat. Toll arrangiert und wunderbar gespielt von Till Brönner.
Earth Wind and Fire – September
Man kann den September auch noch im November feiern. Zumindest sehen das Earth, Wind & Fire so. Denn der Klassiker aus dem Jahr 1978 wurde ursprünglich am 18. November desselben Jahres als neuer Song auf dem Album „The Best of Earth, Wind & Fire, Vol. 1“ veröffentlicht. Der tolle upbeat, seine eingängige Melodie und sein zeitloser Text machen ihn einfach zu jederzeit zu einem mitreißenden Hörerlebnis.
Green Day – Wake Me Up When September Ends
Green Day-Frontmann Billie Joe Armstrong schrieb im Text zu „Wake Me Up When September Ends“ über die Auswirkungen, die der Tod seines Vaters auf ihn hatte. Andrew Armstrong verstarb an den Folgen von Speiseröhrenkrebs im September 1982, als Billie gerade 10 Jahre alt war.
Songs zum Super-Planeten Jupiter
Dass seine Sinfonie KV 551 einmal die „Jupiter Sinfonie“ genannt würde, wusste Mozart am 10. August 1788 noch nicht, als er ihre Fertigstellung in sein eigenes Werkverzeichnis notierte. Nach seinem Tode hieß sie zunächst „Sinfonie mit der Schlussfuge“ und wurde als „höchster Triumph der Instrumentalkomposition“ gefeiert.
Mozarts letzte Sinfonie entwickelte sich zu einem in der Musikwelt der damaligen Zeit beliebtestes Werk. „Jupitersinfonie“ wurde sie erstmals im Programm vom Edinburgh Musikfestival vom 20. Oktober 1819 genannt.
hr-Sinfonieorchester (Frankfurt Radio Symphony Orchestra) ∙ Paavo Järvi, Dirigent ∙
TRAIN – Drops of Jupiter
„Drops of Jupiter (Tell Me)“ war die Leadsingle aus dem zweiten gleichnamigen Studioalbum von Train, das 2001 veröffentlicht wurde. Der Song, der sogleich sehr erfolgreich war, katapultierte Train von der Unbekanntheit zum Rock-Superstar und gewann 2002 den Grammy für den „Besten Rocksong“.
Obwohl dieser Song auf verschiedene Weise interpretiert werden kann, erklärte der Leadsänger von Train, Pat Monahan, dass der Song durch den Tod seiner Mutter inspiriert wurde, die viele Jahre lang gegen Lungenkrebs kämpfte.
Tori Amos – Hey Jupiter
Tori Amos schrieb dieses Lied während einer Trennung von Eric Rosse, der ihre ersten beiden Alben mit produziert hatte. Jupiter kommt ins Spiel, weil Amos, als sie dieses Lied in einem Hotelzimmer in Phoenix schrieb, im Badezimmer auf dem beschlagenen Spiegel ein Muster sah, das sie als Erde und Jupiter interpretierte. Sie waren einst verliebt, sind aber seit Milliarden von Jahren getrennt. Kurzerhand war die Idee geboren – ein Liebeslied von der Erde an Jupiter.
Earth, Wind & Fire über Jupiter im gleichnamigen Song „Keep your eye on Jupiter, such beauty in the sky“ – am 26. September ist es soweit!
Aus dem Album „All ’n All“ (1977)
Earth, Wind & Fire
*bei einer Sonneneruption auftretender Strahlungsausbruch im Bereich der Radiowellen