Peace in Our Time – Vokalkonzert in der Neanderkirche Düsseldorf

Das nur aus Sängern bestehende a-cappella Ensemble Quartonal traf mit dem Frauen-Ensemble Sjaella zusammen, um gemeinsam mit ihren einzigartigen Stimmen und einer bedeutungsvollen Auswahl von Liedern aus dem 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart, den Konzertauftritt in der Neanderkirche in Düsseldorf zu gestalten. Er fand heute im Rahmen des Festivals „Schönes Wochenende – Dark Angels“ der Tonhalle und unter dem Titel „Peace in Our Time“ – ein Zitat von Martin Luther King statt. Beide Ensembles verfügen über internationale Konzerterfahrungen und besetzen den besten Platz in der Vokalmusikszene. Zudem haben sie bereits häufiger gemeinsam Konzerte gegeben.

Die Kirche bot einen ausgezeichneten akustischen Raum, um das Vokalkonzert wohl klingen zu lassen. Es begann mit dem Stück „Peace I Leave With You“ des norwegischen Komponisten (3. September 1915 – 8. Dezember 2014), der insbesondere für seine Chor- und Orgelkompositionen bekannt ist. Schon die ersten gesungenen Zeilen des Liedes ließen eine große professionelle und ausgezeichnete Modulation, Phrasierung und Intonation des Chors erkennen. Beeindruckend auch, wie sehr es ihm gelang, den Text und seine Bedeutung auszudrücken, in dem es unter anderem heißt:

Peace, peace,
Peace I leave with you.
My peace I give unto you:
Not as the world giveth,
Give I unto you, unto you.

Frieden, wie wichtig er ist, wird an seinem Fehlen deutlich

Auch die anderen Gesangsstücke wie Rudolf Mauersbergers „Wie liegt die Stadt so wüst“ bewegte, da es sogleich Assoziationen hervorruft und an die durch die momentanen kriegszerstörten Städte denken lässt. Deswegen ist Hoffnung eine nicht zu überschätzende Kraftquelle. Thomas Jennefelts „An die Hoffnung“ erwies sich hier als ein besonders wichtiges Lied, dessen Text von Hölderlin ein Suchen danach offenbart. Tiefe Verzweiflung und Sehnsucht wurde durch den Gesang intensiv spürbar.

„Komm, Trost der Welt“ von Christian Lahusen mit einem Text von Josef Karl Benedikt von Eichendorff berührte sehr wegen seiner langsamen und tatsächlich Trost spendenden harmonischen Melodie in ganz besonderer Weise.


Das Vokalkonzert endete mit dem Stück „Peace“ von Frederik Sixten, das einmal mehr den Fokus akzentuierte. Ein sehr emotionales und wunderbares Musikerlebnis, das sicher noch lange im Gedächtnis des Publikums bleiben wird.

Titelbild: Joschua Voßhenrich

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

Artikel: 3709

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.