Im Roman „Nacht ohne Sterne“ von Paula McLain steht die tüchtige Ermittlerin und Profilerin Anna Hart im Mittelpunkt. Beruflich sehr erfolgreich, gilt sie mittlerweile als Expertin, um verschwundene Kinder zu finden. Nur ihr Familienleben ist gründlich misslungen. Anna konnte nicht verhindern, dass ihr eigenes Kind einem tödlichen Unfall zum Opfer gefallen ist. Davon schwer getroffen und traumatisiert, will ihr Ehemann eine vorläufige Trennung und so zieht Anna sich an den Ort zurück, in dem sie als Jugendliche lebte und auch eine Zeit lang glücklich war. Dort lernte sie zumindest, sich und ihren Pflegeeltern zu vertrauen.
Der Ort weckt Erinnerungen, insbesondere an ein vermisstes Mädchen Jenny, das damals spurlos verschwand und niemals gefunden wurde. Als sie zufällig auf Will trifft, einen ehemaligen Freund, der nun Sheriff in Mendocino ist, werden die Erinnerungen lebhaft und bedrückend. Und Anna erfährt, dass sich Geschichte wiederholt. Denn Will arbeitet an einem Vermisstenfall. Die Tochter einer berühmten TV-Schauspielerin ist plötzlich verschwunden, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Er bittet Anna um Hilfe und sie willigt sofort ein. Wenig später wird ein zweites Mädchen vermisst. Werden Anna und Will rechtzeitig eine Spur finden und die Mädchen retten können?
Die Autorin Paula McLain hat mit Anna Hart eine ganz besonders feinfühlige Heldin erschaffen. Sie stellt sich immer auf die Seite der Opfer und hört erst auf, nach den vermissten Kindern zu suchen, wenn sie sie gefunden hat. Mit psychologischem Gespür und sehr atmosphärisch geschrieben, ist der Roman „Nacht ohne Sterne“ ein perfektes Leseerlebnis.
Paula McLain
Nacht ohne Sterne
Roman
Übersetzer/in Yasemin Dinçer
Klappenbroschur, 439 Seiten
978-3-352-00958-7
Verlag: Aufbau-Verlage