Die Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930–2002) ist den meisten wegen ihrer Nanas, den übergroßen Frauenskulpturen bekannt. Sie gelten bis heute als ihr Markenzeichen. Doch reicht das künstlerische Spektrum der Autodidaktin weit darüber hinaus.
Sie erschuf Architekturprojekte, einen Tarotgarten in der Toskana, Bücher, Filme und Bühnenbilder fürs Theater, Kleidung, Schmuck. Wechselte Techniken, Themen und Arbeitsweisen und entwickelte dabei eine unverwechselbare Formensprache.
Nun ist in der Schirn in Frankfurt bis zum 21. Mai 2023 eine umfangreiche Ausstellung der Hauptvertreterin der europäischen Pop-Art und Mitbegründerin des Happenings zu sehen. Die umfangreiche Ausstellung umfasst 100 Arbeiten, die einen Überblick über alle Werkphasen bietet.
Kunst bedeutet für de Saint Phalle mehr als nur ein Medium des Ausdrucks: Sie war ihr aus biografischen Gründen eine Notwendigkeit und diente dazu, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen. Immer wieder artikulierte die Künstlerin daher in ihrem Schaffen ein Plädoyer für die Frau und das Feminine. Sie kritisierte Institutionen und Rollenbilder und verhandelte in ihrem Werk soziale und politische Themen wie Gewalt und Krieg, aber auch die Stigmatisierung durch AIDS, das Recht auf Abtreibung, Waffengesetze oder den Klimawandel.
Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen, u. a. aus dem Sprengel Museum Hannover, dem Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain, Nizza, dem Museum für Kunst und Geschichte Fribourg, dem Moderna Museet, Stockholm, dem mumok – Museum
moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, dem Museum Tinguely, Basel und dem Kunsthaus Zürich.
Die Ausstellung ist bis 21. MAI 2023 in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt zu sehen
Titelbild: Niki de Saint Phalle, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt Foto: Norbert Miguletz