Mit der Uraufführung von Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens. Lebensrausch und Totentänze führen Nico and the Navigators ihr erfolgreiches Format der inszenierten Konzerte im Radialsystem fort: Wie leben wir mit dem Wissen, dass wir sterben müssen? Gibt es Übungen, mit denen wir uns auf diesen Abschied vorbereiten können?
Stille und rauschhafte Momente wechseln sich mit Werken von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Leonard Cohen, Rufus Wainwright, Klaus Nomi und anderen in einer lebendigen, musikalischen Debatte ab – und stellen dabei die Macht des Todes als Maßstab allen Lebens dar.
Die Tänzer Yui Kawaguchi und Ruben Reniers begegnen sich in ekstatischen Totentänzen oder werden selbst zur geheimnisvollen Macht der Endlichkeit. Ihnen begegnen der russische Bariton Nikolay Borchev, die Sopranistin Julla von Landsberg, der amerikanische Tenor Ted Schmitz und die Sprecherin Annedore Kleist in traurigen, lakonischen und wilden Szenen
Klanglich wird ein großes Spektrum geboten, mit der Geigerin Elfa Rún Kristinsdóttir, dem Kontrabassisten Winfried Holzenkamp und Schlagzeuger Philipp Kullen. Es bewegt sich zwischen Barock und Pop, Kunstlied und Quodlibet. Matan Porat, der sich sowohl als Pianist als auch als Komponist einen Namen gemacht hat, bearbeitete kunstvoll-hintergründig einen Teil der Musik und übernimmt am Flügel die musikalische Leitung.
Eine Produktion von Nico and the Navigators. Koproduziert von dem Konzerthaus Berlin und Bozar Music Brüssel. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit dem Radialsystem.
Do 25. | Fr 26. | Sa 27. Juli, 20 Uhr – RADIALSYSTEM Berlin
Nico and the Navigators wurden 1998 von Nicola Hümpel & Oliver Proske am Bauhaus Dessau gegründet. Als Artist in Residence in den Berliner Sophiensælen entwickelten sie in den ersten Jahren den Zyklus „Menschenbilder“ – eine Reihe erfolgreicher Inszenierungen, die sich mit ihrer bildstarken Sprache in der globalen Theaterlandschaft durchsetzten. Seit 2006 sind sie mit Projekten um Schubert, Händel, Bach, Rossini, Mahler und zeitgenössischer Musik in der Welt der Oper und des Musiktheaters zu finden. Das Ensemble geht weltweit auf Tour und ist an renommierten Häusern und Festivals zu sehen. 2011 wurde das Ensemble für seine Arbeit als herausragendes Ensemble der freien Theaterszene mit dem George-Tabori-Preis ausgezeichnet. Im September 2016 erhielt Nicola Hümpel den Konrad-Wolf-Preis durch die Akademie der Künste.
Foto: Piet Truhlar