Niedeckens BAP – Südstadt, verzäll nix

Unter dem Begriff Gentrifizierung versteht man anders als im ursprünglichen Sinne, zunehmend die „Luxusmodernisierungen“ in Altbauvierteln deutscher Großstädte wie etwa Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Dadurch werden Stammmieter aus ihren Kiezen und Stadtbezirken verdrängt, da sie oftmals die hohen Mieten nicht mehr bezahlen können. Der Zuzug von Bewohnern mit größeren finanziellen Ressourcen ist die Folge. Wolfgang Niedecken hat zum Thema eine Anti-Gentrifiezierungshymne geschrieben, die an seine Heimatstadt Köln gerichtete ist. „Südstadt, verzäll nix“ .

Vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung des Songs „Südstadt, verzäll nix“, ist die Anti-Gentrifizierungshymne so dringlich und aktuell wie zum Zeitpunkt ihres Entstehens.

»Ich weiß noch, wie du als ich e‘ Kind wohr ussochs«, singt Wolfang Niedecken,
»Du hatts selvs Format, als du enn Trömmere loochs: irjendwie undefinierbar, jedenfalls nit kalkulierbar, du wohrs unmanipulierbar, wunderbar!«.

Als Niedecken den Song 1980 geschrieben hat, war die Kölner Südstadt gerade zum Sanierungsgebiet erklärt worden. Zum Symbol des Protests gegen diese Entwicklung wurde die Besetzung der ehemaligen Stollwerck-Schokoladenfabrik, »aber die Gentrifizierung war nicht mehr aufzuhalten«, sagt Niedecken.

Das neue Album von Niedeckens BAP heißt „Zeitreise 81/82“ und erscheint am 26. April. Es ist mehr als eine weiteres Live-Album, denn wir hören den Nukleus eines der zentralen Werke der deutschen Rockmusik, dringlich, relevant, elektrisierend. Niedeckens BAP hat diese Lieder revitalisiert. Für das Hier und Jetzt, die nächste Generation. Siehe auch seine Zeitreise -Tour dazu.

Foto: Tina Nidecken

Ingrid
Ingrid

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