„Nautilus“ heißt das fiktive Unterseeboot aus den Romanen von Jules Verne, das, Zuflucht für Asylsuchende und Forschungsstation zugleich, unter dem Kommando von Kapitän Nemo steht. „Nautilus“ ist auch der Name eines Jazz-Quartetts, das vor kurzem sein Debütalbum „Infrablue“ veröffentlicht hat. Und ähnlich wie die „Nautilus“ aufbricht, um 20.000 Meilen unter dem Meer die exotischen und geheimnisvollen submarinen Gefilde zu erkunden, ist das gleichnamige Jazz-Quartett unterwegs, um spannende und nuancenreiche Klangwelten zu erschließen, deren Harmonien noch farbenreicher klingen. Hinter dem Projekt stehen Philipp Scholz und Robert Lucaciu, die seit ihrer Jugend gemeinsam musizieren, sowie der neuseeländische Altsaxofonist Hayden Chisholm und der in Mannheim Klavier und Komposition lehrende Professor Jürgen Friedrich.
Die neun Songs des Albums „Infrablue“ zeigen, dass hier eine famose Band am Werke ist, die als geschlossene Einheit agiert und ihre kreative Kraft nicht auf musikalische Alleingänge, sondern auf traumwandlerisch sicheres, homogenes Zusammenspiel setzt. Den soliden rhythmischen Untergrund der Musik legen Philipp Scholz mit seinem elegant-kreativen, flüssigen Schlagzeugspiel und Robert Lucaciu, der gefühlvoll und virtuos die dicken Saiten seines Kontrabasses abwechselnd mit seinen Fingern und den Violinbogen bearbeitet, wobei er bisweilen durch Klopfen auf dem Korpus seines Instruments überraschende atmosphärische Akzente setzt. Über diesen erheben sich die fein gesponnenen, meditativen Frage-Antwort-Spiele zwischen Friedrichs melodiösen Klavierlinien und Chisholms sanftes mikrotonales Altsaxofon, die für spannungsreiche Wohlklänge beim Hörer sorgen.
„Infrablue“ ist ein vorzügliches, spannendes und stimmungsvolles Album, dessen Protagonisten sich hoffentlich nicht nur zu diesem Projekt, sondern auf Dauer zusammengefunden haben.
Label Two Rivers Records