Was einer unsicheren, an einer Schreibblockade leidenden Schriftstellerin am besten hilft, ist Bewunderung, Empathie und Verständnis. Das findet die Pariser Autorin Delphine (Emmanuelle Seigner) bei Elles (Eva Green). Delphines letzter Roman über ihre Mutter hat deutliche Spuren bei ihr hinterlassen. Und auch die Reaktionen von Kritik und Leserschaft waren von unterschiedlicher Resonanz. Elle jedoch findet keine kritischen Worte, sondern steckt voller Bewunderung.
Schnell fasst Delphine Vertrauen zu dieser Frau, die etwas Geheimnisvolles an sich hat. Auch als Elle immer mehr Aufgaben für Delphine übernimmt, ihre Mails beantwortet und schließlich in ihre Wohnung zieht, argwöhnt Delphine nichts. Erst allmählich wird ihre bewusst, dass Elle ihr Leben kontrolliert, sie manipuliert. Will Elle Delphines Rolle komplett übernehmen?
Der Psychothriller NACH EINER WAHREN GESCHICHTE des Regisseurs und Oscar-Preisträgers Roman Polanski („Der Ghostwriter“, „Rosemaries Baby“) hat sich bei der filmischen Umsetzung der Begegnung zweier Frauen, die sich vom ersten Moment ihrer Begegnung zueinander hingezogen fühlen, der subtilen Form des Thrillers bedient.
Was geschieht, wenn die Schwäche einer Frau, die Stärke der anderen ist? Nicht zufällig gerät Delphine aus dem seelischen Gleichgewicht, hinterfragt ihre Identität als Schriftstellerin, nachdem sie über ihre Mutter geschrieben hat. Und wird scheinbar aufgefangen von einer Frau, die für und über andere schreibt – eine Ghostwriterin. Allein diese Konstellation ist sehr tiefsinnig und lässt ein Spiel um Macht und Identität, um Wahrheit und Fiktion entstehen, das der Regisseur Roman Polanski mit spannenden und großartigen Bildern umgesetzt hat.
Nach der Romanvorlage „Nach einer wahren Geschichte“ von Delphine de Vigan verfasste Polanski gemeinsam mit Olivier Assayas das Drehbuch, die Kamera führt Polanskis Weggefährte Pawel Edelman.
Ein großartiger Film, der auch durch die brillanten Schauspielerinnen besticht!
Fotos: |Copyright Carole Bethuel / Studiocanal GmbH