Musikalische Verbindungen und eine Farbe

Das Jahresende konnte mit der Musik unter anderem von Maurice Ravel beim Silvester-Konzert der Elbphilharmonie gefeiert werden. Der Boléro, eines der beliebtesten Stücke Ravels, ist heute hier zu Beginn des neuen Jahres einmal anders zu hören. Die Farbe des Jahres 2025 heißt Mocha Mousse und weckt ganz unterschiedliche Assoziationen.

Maurice Ravel meets Duke Ellington

Das Trio des Vibraphonisten Oli Bott mit dem Bassisten Arnulf Ballhorn und dem Schlagzeuger Kay Lübke verschiebt die Grenzen zwischen Klassik und Jazz, indem es Maurice Ravels Boléro mit Duke Ellingtons Caravan mixt. Weitere große Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Erik Satie werden ebenso mit Jazzkompositionen verbunden. Zu hören auf dem Album Chronicles of Jazz des Trios, das mit viel Spontaneität und Spielfreude wunderbare Geschichten erzählt.

„Mocha Mousse“

Mit einer neuen, sehr facettenreichen Farbe für dieses Jahr beglückt uns das Pantone-Institut:“ Mocha Mousse“, die einen diskreten und anmutigen Hauch von Glamour, subtiler Eleganz und erdiger Raffinesse ausstrahlt.
Sie soll auch das Bedürfnis nach mehr Verbindung zu Natur ausdrücken und das Zusammenspiel unseres psychischen, geistigen und körperlichen Wohlbefindens fördern.

Ein guter Gedanke und hoffentlich kein böses Omen, weckt die Farbe doch Assoziationen zur Deutschen Vergangenheit. Das Naziregime kleidete ihre fanatischen professionellen Unterstützungsgarden in Uniformen mit einer braunen Farbe. Und sieht man die gegenwärtige Entwicklung, so flammen damalige Überzeugungen vielerorts in Europa wieder auf. Farben sind ein wichtiger Bestandteil sinnlicher Wahrnehmung und eigentlich politisch neutral. Sie können jedoch auch so genutzt werden und Ausdruck von Zusammengehörigkeit sein.

Dieser Erdton kommt in der Natur vielfach vor, die ja durch den menschengemachten Klimawandel beeinträchtigt ist. Eine Tatsache, die nicht mehr wegzudiskutieren ist und im Jahr 2025 hoffentlich durch eine wirksame Politik mehr Beachtung finden wird. Das Tingvall Trio hat in seinem letzten Album „Bird“ musikalisch darauf hingewiesen. Temporeich mit dem Titel „SOS“, denn es bleibt keine Zeit und nicht nur die Vögel haben sich durch die globale Erwärmung verändert. Pulsierende Bässe, flinke Klavierläufe machen dies deutlich und besitzen eine vorwärtsdrängende melodische, treibende Kraft, die sich zu einem gewaltigen Crescendo aufbaut.

In diesem Sinne freuen wir uns auf das Jahr 2025 mit all seinen Herausforderungen, aber auch musikalischen und kunstintensiven Verführungen, die wir auch in diesem Jahr auf der-kultur-blog.de vorstellen möchten.

Titelbild: by Jacques GAIMARD from Pixabay

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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