Im Wort Museum (altgriechisch μουσεῖον mouseîon), das zum ersten Mal in der hellenistischen Antike auftaucht, steckt das Wort Musen. Ein Ort also, der Musen als Göttinnen verehrte. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde das Museion von Alexandria gegründet, das zu einer der bedeutendsten Forschungseinrichtungen der Antike avancierte, ihm angegliedert war die Bibliothek von Alexandria.
Heute laden wir in verschiedene Museen ein, die von der damaligen Wirklichkeit weit entfernt und doch weiterhin fesselnde Institutionen sind, die die Fähigkeit des Menschen offenbart, Kunst in seiner Vielfältigkeit zu kreieren.
THE ART OF BEAUTY
Als ältestes und erstes Museum der Welt bezeichnet sich das 450 Jahre alte Schloss Ambras in Innsbruck. Einst von Erzherzog Ferdinand II. eigens für seine bereits zu Lebzeiten berühmten Sammlungen errichtet. Ab 1570 im sogenannten Unterschloss von Schloss Ambras war es als unregelmäßiges Fünfeck konzipierte selbstständige Anlage. Es war damals einer der frühesten Bauten überhaupt, der explizit für den Verwendungszweck als Museum gedacht war.
Ab dem 18. JUNI — 05. OKTOBER 2025 ist dort die Ausstellung THE ART OF BEAUTY zu sehen. Mit der Fragestellung „Was ist Schönheit und wie verändern sich Schönheitsideale?“ begibt sich die Ausstellung auf Spurensuche und betrachtet Schönheit und Körperpflege von der Antike bis ins 18. Jahrhundert: Überlieferte Rezepturen, aufwendige Herstellungsprozesse und spezielle Utensilien gewähren Einblicke in die Welt der Schönheit. Was hat sich verändert, was ist bis heute gleichgeblieben?
Titelbild: Philippine Welser © KHM-Museumsverband
Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder
Mit der Entwicklungsgeschichte des Fahrrads, dessen Entwicklung das effizienteste mit Muskelkraft zu bewegende Gefährt entstanden war, beschäftigt sich die Ausstellung „Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. Mit ihm erweitert der Mensch mit zunehmender Beschleunigung seinen Aktionsradius, mit ihm beginnt zugleich der individualisierte Verkehr.
Im Laufe seiner über drei Jahrhunderte währenden Entwicklungsgeschichte avanciert das Fahrrad zu dem weltweit meist genutzten Verkehrsmittel. Gesellschaftliche und soziale sowie politische und ökonomische Verhältnisse prägten die Bedeutung dieses Fortbewegungsmittels und mit ihm verbundene Zukunftsvisionen. Das Fahrrad war schon immer mehr als ein Mittel zur Fortbewegung. So steht es auch für Sport, Gesundheit, Lifestyle und jenem Zusammenspiel von Gestaltung und ausgeklügelter Funktionstechnik, durch das es zu einem nahezu kultisch aufgeladenen Designobjekt wird.
Dass dabei das Design von Fahrrädern mit der Geschichte technischer Innovationen und Herstellungsverfahren eng verbunden ist, zeigt sich am Antrieb, der Federung und den Laufrädern, aber besonders auch am Rahmen und dessen Materialien. Design und Technologie verschmelzen zunehmend und immer wieder werden dabei die Grenzen des Machbaren ausgelotet.
Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder
Bis 14. September 2025 Museum Angewandte Kunst in Frankfurt
We Are Full of Winds and Sea and Solar Threads
Bei der Einzelausstellung We Are Full of Winds and Sea and Solar Threads von Rosa Tharrats in der Kunsthalle Münster handelt es sich um die erste Präsentation von Werken der katalanischen Künstlerin in Deutschland. Ihr Schaffen ist geprägt von einem Nachdenken über gemeinschaftliche Netzwerke, Zusammenhalt und Nachhaltigkeit; dieses zieht sich auf unterschiedliche Art durch ihre Skulpturen, Installationen, Performances und Videos.
Tharrats lädt dazu ein, die eigene Beziehung zur Welt zu überdenken und den inhärenten Wert eines jeden Elements als ständige Erinnerung an die Zyklen des Lebens zu erkennen. In ihren Skulpturen ist nicht nur das sinnliche und spirituelle Zusammenspiel von Materialien und Formen zu erleben, sondern auch der Puls des Lebens, der zum Wachsen und Gedeihen anregt.
Eröffnung am 15.6. – bis 21. 9. 2025 zu sehen in der Kunsthalle Münster
SCHÖNER WOHNEN
ARCHITEKTURVISIONEN VON 1900 BIS HEUTE
Das Thema Wohnen ist das soziale Thema unserer Zeit. Wie und wo wir wohnen hat Einfluss auf unser Wohlbefinden und prägt unser Verhalten und unsere Identität. Seit jeher haben Künstlerinnen und Architektinnen ihre Vorstellungen einer zukünftigen Architektur zunächst zeichnerisch imaginiert. Architekturzeichnungen vergangener Zeiten sind jedoch nicht nur Mittel der Ideenfindung oder Medium der Dokumentation für die realisierten Bauprojekte.
Als „Auffangorgane des inneren und äußeren Lebens“ (Aby Warburg) geben Sie immer auch Aufschluss über die Haltung der Architekt*innen und den Zeitgeist. Ausgehend von diesem kulturwissenschaftlichen Ansatz nimmt die Kunsthalle Tübingen die Architekturzeichnung als Kunstform der letzten einhundert Jahre in den Blick. Anhand von Entwürfen sowie ausgewählten Modellen, Skulpturen und Raumkonzepten aus dem 20. Jahrhundert bis heute wird veranschaulicht, wie der gesellschaftliche und technische Wandel neue Wohnkonzepte und Stadtvisionen von Künstler*innen und Architekt*innen beeinflusste.
BIS 19. Oktober 2025 in der Kunsthalle Tübingen