MOP MOP – Lunar Love

MOP MOP ist der Bühnenname des italienischen Perkussionisten, Sängers, DJ und Produzenten Andrea Benini, der mit seiner Jazz-Combo schon etliche Erfolge verbuchen konnte. Internationale Beachtung fand die Band bereits vor Jahren mit dem Song „Three Times Bossa“, den sie zum Soundtrack des Woody Allen Films „To Rome with Love“ beisteuerte. Die MOP MOP-Single „Run Around“ mit Funk-Legende Fred Wesley an der Posaune und Anthony Joseph als Sänger wurde 2013 zum besten Jazz-Dancefloor-Song gekürt. Mit „Isle of Magic“ aus dem gleichen Jahr gelang der Band darüber hinaus ein Erfolgsalbum.

Mit dem soeben erschienenen fünften Studioalbum „Lunar Love“ bleiben MOP MOP ihrem bewährten Stilmix aus Dub, Jazz, Reggae und Funk treu, reichern ihn sogar mit westafrikanischen Gnawa-Rhythmen an, so dass ein Werk entstand, das um manches vielschichtiger als sein Vorgänger ist. Piano, E-Gitarren mit Wah-Wah-Effekten, Bass, Moog, Marimba, Steeldrums, Hang-Drums und allerlei weitere Perkussionsinstrumente erzeugen ein schlicht hypnotisierendes Klangpanorama, das die intergalaktische Storyline des Albums wunderbar untermalt.  Denn „Lunar Love“ handelt von Außerirdischen, wie in den Texten deutlich wird, die ihren unbewohnbar gewordenen Planeten Adhara verlassen mussten und nach jahrelangem Irren durch das Weltall jetzt den blauen Planeten Erde ansteuern in der Hoffnung, hier eine neue Heimat zu finden. „Show me this place they call Earth and land me land this ship“, befiehlt Vocalist Anthony Joseph im Song „Spaceship Earth“ mit tiefem, dunklem, bauchigem Bariton-Brummen.

Der hypnotisierenden Wirkung einzelner instrumentaler Songs wie dem von Hang-Drums und Wassertropfen untermalten Opener „Alfa“, „Habbi“ (arabisch für „mein Geliebter“) oder „Plato“ kann man sich nur schwer entziehen. Für wohlige Gänsehauteffekte sorgen die Vokalisten. Der Song „Supreme“ ist eine schöne, gefühlvoll von Wayne Snow interpretierte Ballade, während im verträumten Stück „Foreign Correspondents“, das die Vision einer neuen friedvollen, solidarischen Form des Miteinanderumgehens von Außerirdischen und Menschen beschwört, Annabel brilliert. Und auf gleich vier Songs glänzt Anthony Joseph mit seinem markanten Bariton.

„Lunar Love“ wurde in fünf exzellenten Studios in Berlin und Ravenna aufgenommen und besticht mit ausgesprochen warmem, fast analogem Klang, der zu stundenlangen Hörsitzungen einlädt.

Fazit: Mit „Lunar Love“ setzen MOP MOP ihren progressiven Weltmusiksound mit flüssigem Grooves und pulsierenden Klängen fort.  Vor allem wer Mid-Tempo-, mit natürlichen Instrumenten gespielte Musik mag, liegt bei diesem Album genau goldrichtig und dürfte es kaum bereuen, sich gemeinsam mit MOP MOP auf eine spannende Klangreise durch Raum und Zeit zu begeben.

 

„Lunar Love“ erscheint als 2-LP (Gatefold-Cover, 180g Vinyl) inkl. Download-Code sowie als CD im Digipak (sechsseitig).

Mop Mop „Lunar Love“

VÖ: 06.05.2016

Agogo Records/ Indigo

www.mopmop.com

Foto © agogo records

Standardbild
Hans Kaltwasser
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