Warum ich gerade den Monat Dezember für eine Reise mit dem Thalys ausgesucht habe, hat einen historischen Grund. Der internationale Hochgeschwindigkeitszug Thalys feiert das 25-jährige Jubiläum einer Teilstrecke. Sie verbindet die Metropolen Paris, Brüssel und Lüttich mit Großstädten in Nordrhein-Westfalen. Und das bis zu fünf täglichen Hin- und Rückfahrten. Meine Reise ging von Köln nach Brüssel und zunächst hatte sie einige Schrecksekunden im Gepäck. Denn wegen einer Signalstörung erreichte ich Köln mit erheblicher Verspätung. Meine Angst, nur noch die Abfahrt des Thalys auf dem Kölner Hauptbahnhof registrieren zu können, war sehr groß und wuchs mit jeder Minute Verspätung. Ziemlich angespannt verließ ich den RE. Doch dann stellte ich mit großer Erleichterung fest, dass der Thalys ebenfalls Verspätung hatte und auf dem gleichen Bahnsteig gegenüber ankommen würde. Glück gehabt!
Ich weiß natürlich nicht, was die mittlerweile 20 Millionen Passagiere gefühlt haben, die seit 1997 auf dieser deutschen Route mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h unterwegs waren. Tatsächlich aber ist dies die einzige Direktverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Frankreich. Von Köln aus erreichen Passagiere die Seine-Metropole Paris in rund 3 Stunden und 20 Minuten. Ich brauchte für die Reise in die belgische Hauptstadt Brüssel nur 1 Stunde und 50 Minuten.
Ja, man sieht Rot, außen und von innen
Die Retro-Ausstattung des Zugs ist sehr angenehm, besonders jetzt während der kalten Tage schaftt sie eine warme, behagliche Atmosphäre. Freundliche Stewarts erinnern in der Premium-Klasse an eine Flugzeugreise. Sie bieten auch ähnliche Speisen an wie Frühstück und ein kleines Abendessen, das in der 1. Klasse serviert wird. Es gibt sellbstverständlich aber auch einen schönen Speisewagen.
Gegründet wurde Thalys im Jahr 1996 und verband zunächst Paris mit Brüssel und Amsterdam. Am 14. Dezember 1997 fuhr der erste Thalys-Zug auf der Strecke zwischen Paris über Brüssel nach Aachen und Köln. Insgesamt hat das Zugunternehmen auf allen Streckennetzen über 155 Millionen Fahrgäste an ihr gewünschtes Reiseziel gebracht.
In Brüssel angekommen
Brüssel empfing mich zwar nicht mit wolkenlosem Sonnenschein, aber immerhin mit einer etwas milderen Temperatur und ohne Regen. Günstig ist auch das 24-Stunden-Ticket, das Zugang zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Brüssel bietet, um die touristischen Highlights zu besichtigen. Darunter den „Grote Markt“, die „Galeries Royales Saint-Hubert „, eine prächtige, mit Glas überdachte Galerie im Jugendstil, in der es viele Boutiquen, kleine Theater, Kinos und Cafés gibt. Darüberhinaus lockt die Stadt mit dem Europa-Zentrum, ihrem Jubelpark und vielen weiteren Attraktionen.
Pünktlich erschien der Thalys dann am Abend, um mich ohne Verspätung wieder zurück nach Köln zu befördern. Die Rückreise verlief ruhig und schnell. Ein tolles Erlebnis! Es war meine erste Reise mit dem Thalys. Sicherlich wird es nicht die letzte bleiben. Übrigens führte Thalys im Juni 2022 sein neues Zugdesign in Deutschland ein. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, bieten die modernisierten Thalys-Züge 28 zusätzliche Sitzplätze und 15 Prozent mehr Stauraum für Gepäck. Mit der erhöhten Kapazität reduziert das Zugunternehmen die CO2-Emissionen pro Fahrgast und pro Kilometer erheblich.
Hier noch ein paar Fakten zum Thalys
• Seit über 25 Jahren trägt das internationale Zugunternehmen Thalys dazu bei, Deutschland, Belgien, Frankreich und die Niederlande kulturell und wirtschaftlich miteinander zu verbinden. Thalys überschritt im Jahr 2019 die Marke von 7,85 Millionen Reisenden pro Jahr.
• Der rote Hochgeschwindigkeitszug fährt auf der deutschen Strecke täglich die Stationen Dortmund, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Aachen, Lüttich, Brüssel und Paris an.
• Alle Thalys-Züge nutzen zertifizierte grüne Energie aus Windparks und photovoltaischen Solaranlagen in Europa.
• Als Pionier des WiFi an Bord (2008) hat sich Thalys seit seiner Gründung durch einen ausgezeichneten Service am Markt etabliert: mehrsprachiges Bordpersonal und ergonomischer Komfort.
• Im März 2022 wurde die Allianz zwischen den beiden internationalen Hochgeschwindigkeitszügen Thalys und Eurostar von der Europäischen Kommission genehmigt. Die neu gegründete Holdinggesellschaft „Eurostar Group“ bestehend aus SNCF (55,75 Prozent), CDPQ (19,31 Prozent), SNCB (18,5 Prozent) und den von Federated Hermes Infrastructure verwalteten Fonds (6,44 Prozent) halten 100 Prozent der Anteile.
Wissenswertes über deutsche Reisende
Im internationalen Vergleich planen und buchen deutsche Fahrgäste ihre Reise überdurchschnittlich früh. Beispielsweise kauften im Jahr 2022 deutsche Reisende ihre Tickets durchschnittlich 46 Tage im Voraus. Der Durchschnitt in den anderen Thalys-Ländern liegt bei 35 Tagen. Der beliebteste Zug auf der Strecke ist der THA 9471, der täglich von Paris um 17h55 abfährt und in Dortmund um 22h43 ankommt. Deutsche Thalys-Reisende legen großen Wert auf Komfort und schätzen das vielfältige Verpflegungsangebot in der Reisekategorie Premium.
Titelfoto: (c) Thalys