Mette Juul ist eine dänische Sängerin, deren musikalischen Wurzeln in der Welt des Jazz und Folk liegen. THANK YOU & OTHER STORIES heißt ihr neues, siebtes Studioalbum, das soeben erschienen ist. Anders als seine Vorgänger ist es, wie der Titel bereits andeutet, stärker in der Folkmusik und im story telling in der Tradition etwa von Carole King oder Joni Mitchell verhaftet.
Das Album umfasst zwölf Titel. Zehn Stücke hat Mette selbst geschrieben, in denen sie sich mit der Welt, in der wir leben, auseinandersetzt. Lieder, die vom Glück handeln und vom Einfluss, den wir auf andere Menschen haben können oder aber umgekehrt diese auf uns. Der Song „Lucky“ erzählt vom Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, als ein anderer Mensch in unser Leben trat und die Welt hoffnungsvoller und freier machte.
„Little Devil Blue“ hat eine nachdenklichere Stimmung. Es geht um eine Beziehung, die in die Brüche geht, aber unter Umständen wiederbelebt werden kann. „Privileged Life“, das mit sanften Sambaklängen beginnt, ist wohl der jazzigsten Track.
Andere Lieder, wie etwa das düstere „On Dragon Wings“, sind ausgesprochen schwermütig.
Das Stück „Disturbance“ etwa über einen Mann, der auf offener Straße apokalyptische Prophezeiungen durch ein Megafon brüllt, thematisiert unsere Fähigkeit oder deren Mangel, auch Menschen, die aufgrund ihres scheinbar seltsamen Aussehens oder Verhaltens ausgegrenzt werden, ohne Einschränkung anzunehmen. Dem gegenüber lädt „Dream On“ zu Meditationen ein.
Die übrigen beiden Stücke sind gelungene Coversongs. Das in einem mega-langsamen Tempo gespielte „Let’s Face the Music and Dance“ von Irving Berlin ist eine überraschende Wahl. Mit seinem sonoren gestrichenen Cello-Solo lässt der Song die Stimmung der 1930er Jahre wiederaufleben. Bob Dylans „To Make You Feel my Love“ wurde schon von vielen Musikern und zuletzt von Adele gecovert. Die Dänin versteht es, dem Stück mit ihrer warmen, weichen und sinnlichen Stimme ihre eigene persönliche Note zu geben.
Unterstützt wird Mette auf allen Songs von exzellenten musikalischen Musikern: Peter Rosendal am Piano, Lars Danielsson am Kontrabass und nicht zuletzt Perkussionist Xavier Desandre Navarra tragen mit feinem, dezentem Spiel, das Mettes wunderbare Stimme und ihre akustische Gitarre ganz in den Mittelpunkt rückt, gekonnt zur Interpretation der Geschichten bei.