Im Nahen Osten ist ein friedliches Miteinander zwischen Arabern und Israelis ein seltenes Ereignis. Wie sieht aber das Leben eines Arabers in Jerusalem aus? Darüber erzählt der Film „Mein Herz tanzt“. Der aufgeweckte Junge Eyad hat es zwar nicht immer leicht in der Schule, aber er lässt sich nicht so leicht einschüchtern. So erzählt er in der Schule frech und frei, sein Vater sei Terrorist.
Schnell ändert sich das, als der begabte und intelligente Eyad an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird. Eyad bemüht sich zwar um Anpassung, denn er möchte dazu gehören, aber er bleibt ein Außenseiter. Dann lernt er Yonatan kennen, der im Rollstuhl sitzt und ein Außenseiter wie Eyad ist. Schon bald entsteht zwischen den beiden eine ganz besondere Freundschaft und Eyad unterstützt Yonatans allein erziehende Mutter Edna nach besten Kräften.
Sein Leben in Jerusalem nimmt eine neue Wendung, als sich die schöne Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle Widerstände zu Eyad stehen und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun. Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss er schließlich erkennen, dass er eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für immer verändern wird.
Der Film beruht auf dem halb-autobiografischen Roman „Dancing Arabs“ von Sayed Kashua, des in New York lebenden Haaretz-Kolumnisten und wird von dem Regisseur sehr behutsam mit ruhigen Bildern, ohne Klischees umgesetzt. Die Zuschauer erfahren zudem durch die eingefügten Exkurse, mehr über die gemeinsame Geschichte Israels und Palästinas und den bis heute ungelösten Konflikt zwischen den beiden Völkern.
Ein berührender und sehr unterhaltsamer Film, der auch über das Erwachsenwerden und die Suche nach Identität erzählt. Der Regisseur Eran Riklis, gehört zu den renommiertesten Filmemachern Israels.
Kinostart: 21. Mai 2015
Titelfoto: Naomi und Eyad im Kino © NFP