Die Galerie BECK & EGGELING in Düsseldorf präsentiert den Fotokünstler Matthias Schaller.
In der Fotoserie »Leiermann« geht der Fotograf Matthias Schaller dem Phänomen der Vergänglichkeit nach. Dabei wirft er seinen künstlerischen Blick auf den Verfall Venedigs; ihre Blütezeit hatte die Stadt im 17. und 18. Jahrhundert. Die Künste wurden zu dieser Zeit im höchsten Maße geschätzt und gefördert. In dieser Zeit entstand eine Kultur, deren Erbe für uns heute noch Relevanz hat. Mit der Gründung der Republik Italiens unter Napoleon fand sie ein Ende.
Eine romantische, tragische Reise durch Landschaft und Zeit
Der Titel Leiermann bezieht auf ein Lied von Franz Schubert. Schaller verbindet seine Fotos mit Wort und Klang und vereint alles miteinander. Schon die Fotos allein zeugen von der Schönheit, Stille und der mit uns verbundenen Vergänglichkeit. Die prunkvollen Spiegel, in denen sich in Teilen das umgebene Interieur widerspiegelt, prägen das Bildsujet. Spiegel, die ihre Glanzzeiten jedoch bereits lange hinter sich haben. Sie hängen noch heute in venezianischen Palazzi, haben eine abgenutzte Patina, Risse und Spuren des Verfalls.
Die Anwesenheit des Menschen sucht man auf diesen Fotografien vergeblich. Niemandes Spiegelbild
ist zu sehen, und die Räume, in denen die Spiegel hängen, scheinen verlassen. Dies ist das Leitmotiv
von Matthias Schallers künstlerischer Strategie und Poetik: die Abwesenheit des menschlichen
Subjekts. Der Bedeutung des Spiegels als Zeugnis des Verschwindens und der Erinnerung kommt
hier eine besondere Rolle zu.
In der Galerie BECK & EGGELING wartet eine wunderbare Reise auf die Besucher*innen. Matthias Schaller „Leiermann“ ist dort vom 11. Februar bis zum 26. März 2022 zu sehen.
Titelbild:
Matthias Schaller, Giovanni G, 2010-2018, Pigmentdruck mit Künstlerrahmen, 130 x 100 cm © Matthias Schaller, VG Bild-Kunst, Bonn