Martha Jungwirth – Kunsthalle Düsseldorf

Geboren 1940 wurde die Österreicherin Martha Jungwirth vor allem von vom abstrakten Expressionismus beeinflusst. Eine amerikanische Bewegung der modernen Malerei innerhalb der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie beherrschte die Kunstwelt von 1946 bis 1960. Die Künstler*innen konzentrierten sich auf die formalen Eigenschaften der Malerei. Zu den einflussreichen Künstlern dieser Zeit gehören Jackson Pollock, Willem de Kooning, Mark Rothko, Frank Kline, Barnett Newman, Clyfford Still und Adolph Gottlieb.

Martha Jungwirth ist bekannt für ihre ganz persönliche Form des Malaktes. Ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen der griechischen Mythologie, der Kunstgeschichte und politischen Ereignissen schafft sie abstrakte Kompositionen, die während des Malprozesses spontan Gestalt annehmen und oft sichtbare Spuren des Körpers der Künstlerin enthalten. Nun ist ihre enorm vielfältige Malerei in einer umfangreichen Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf zu besichtigen.

Martha Jungwirth
Phereklos, aus der Serie “Memorial”, 2021
Öl auf Papier (historischer Stadtplan von Wien) auf Leinen, auf Leinwand
82,2 × 66,7 cm
Sammlung Thaddaeus Ropac Salzburg
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Lisa Rastl

Die Künstlerin verwendet für ihre Landschaften, Porträts, Goyas, Tiere, Hexen und Lady Gaga oder einfach nur eine Gruppe von Zeichen besondere Malgründe wie Pappe, braunes oder liniertes Papier, Bilderrückseiten, alte Stadtpläne oder Kontobücher: Oberflächen, die eine Geschichte haben, die sie in ihr Werk mit einbezieht. Und doch ist schlussendlich alles bei ihr nur ein Fleck, wie sie einmal sagte.

Nach frühen Erfolgen wurde die Malerin jahrzehntelang von der Kunstwelt weitgehend übersehen oder ignoriert. Währenddessen arbeitete sie kontinuierlich und fern der öffentlichen Aufmerksamkeit in ihrem Wiener Atelier weiter. Seit der von Albert Oehlen kuratierten Gruppenausstellung Schönes Klosterneuburg im Essl Museum 2010, wo der Künstlerin ein eigener Raum gewidmet war, wuchs das internationale Interesse an ihren Arbeiten.

Heute gilt Martha Jungwirth unbestritten als wichtigste Vertreterin ihrer Generation. In den letzten sechs Jahrzehnten entwickelte die Künstlerin ihren ganz eigenen Stil, der Kraft und Konzentration mit Überschwang und Emotion verbindet und einen einzigartigen Ansatz zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit darstellt. Dieser stützt sich auf den Körper und die genau beobachtete Wahrnehmung der Welt um sie herum.

Martha Jungwirth
2.9. – 20.11.2022

Kunsthalle Düsseldorf

Titelbild: Martha Jungwirth
Ohne Titel, aus der Serie “Spittelauer Lände”, 1993
Aquarell auf Papier, 177 × 204 cm
Privatsammlung Wien, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Lisa Rastl

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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