Marcel van Eeden – Art Today –

Den niederländischen Maler, Zeichner und Fotografen Marcel van Eeden könnte man auch als einen kreativen Biografen bezeichnen, denn seine Kunst lässt vergangene Zeiten wiederaufleben. Seine Inspirationen entnimmt er alten Fotos, Ausstellungskatalogen, Zeitungsausschnitten, Magazinen und Illustrierten und damit gelingt ihm mit seinen Werken eine Zeitreise in die Vergangenheit, die auf einen großen Zeitraum vor seiner Geburt fokussiert ist.

Eine Ausstellung im Museum Morsbroich präsentiert nun eine Auswahl von Zeichnungen der letzten 25 Jahre aus der Kölner Sammlung Gerhard Theewen, ergänzt durch weitere Leihgaben und eine selten gezeigte Serie von Animationen, in der van Eeden Oswald Sollmanns berühmte Show mit akrobatisch durch die Luft wirbelnden, gespenstisch rauchenden Kottelets zum Leben erweckt.

Marcel van Eeden, The Sollmann Trocadero 1916, 2012, Nerostift, Buntstift auf Bütten, Sammlung Gerhard Theewen. © Marcel van Eeden.

Sie entführt auch in die Vergangenheit seiner Wahlheimat Zürich, die Besucher*innen wie in einem Stadtspaziergang erkunden können – von der modernen Tramwartehalle Bellevue am Polybähnli vorbei, über den Zürichsee zu Picabia und Miró in die Kronenhalle. Im Stile der pulp fiction entwickelt er eine hochspannende Geschichte um kulturelles Raubgut und Eduard von der Heydts Weltkunst-Sammlung, die den Grundstock des Züricher Museums Rietberg bilden sollte.

Marcel van Eeden
Art Today – Zeichnungen und Animationen

30. Juni bis 6. Oktober 2024 im Museum Morsbroich

Titelbild: Marcel van Eeden, ohne Titel (aus: The Collection. Zurich 1958), 2015, Nerostift, Buntstift auf Bütten, Kunstsammlung der Zürcher Kantonalbank. © Marcel van Eeden.

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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