Lucas Laufen – „I Know Where Silence Lives“ //CD-Tipp

 „I Know Where Silence Lives“ – eine Einladung auf eine Reise hin zu unserem Inneren, zu unserem Herzen, dorthin, wo die Stille wohnt, so ist das Album von Lucas Laufen zu verstehen, das soeben veröffentlicht wurde.

Der Musiker, der eigentlich aus dem australischen Port Lincoln kommt, lebt jetzt in Berlin. Mit acht Jahren war er bereits ein fähiger Pianist und mit zehn bestens mit der Trompete vertraut. Als Teenager wurde die akustische Gitarre sein Instrument, mit der er eigene Songs zu komponieren begann.

In Berlin veröffentlichte er schließlich seine Debüt-EP „Goodbye.“ Damit im Gepäck tourte der geborene Live-Musiker durch elf verschiedene Länder und spielte in Clubs, Wohnzimmern und Konzerthallen.

Nach zwei inspirierenden Jahren unterwegs, reiste Lucas in das neuseeländische Christchurch, um dort seine Erlebnisse und Erfahrungen in ein Album zu verwandeln.

Das Album umfasst neun Titel zu einer sehr persönlichen Reise, die zugleich vom Verlust und von der Energie durch einen Neubeginn handelt. In seinem Werk verschmelzen Bilder großer Städte mit dem weiten Ozean, Wälder mit den schwarzen Asphaltschluchten Berlins.

So schrieb er den Opener „Bottom of the leaves“ im Berliner Spätherbst. Als die letzten Blätter von den Bäumen fielen, bemerkte er, dass sich die Jahreszeiten in Deutschland anders verhielten als in seiner Heimat. Bei dieser Beobachtung fühlte er sich weit weg von seinen Wurzeln. Somit steht der Song für das bewusste und hoffnungsvolle Annehmen eines neuen Lebensabschnitts.

Der Titeltrack, der auch die zweite Singleauskopplung aus dem Album war, erinnert Lucas an seinen Vater, der die Stille liebte. Beim Schreiben dieses Songs fühlte sich der Musiker seinem Vater sehr nah und begann, ihn besser zu verstehen.

„Seeds“ beschreibt die Angst davor, dass nichts auf Dauer sein kann, wenn man ständig unterwegs ist. Während „Two walls“ Lucas’ Zerrissenheit zwischen seinen beiden Welten skizziert: sein Leben zwischen Berlin und seiner fernen Heimat. Diese beiden Songs klingen wie eine Art Meditation über die Folgen seines Lebensstils.

„A million miles from love“ wurde am 30. August als erste Single veröffentlicht. Der Song malt ein im Kern trauriges Bild, das Lucas jedoch sanft und hoffnungsvoll schmückt.

„Little by little“ entstand in Verona. Inspiriert wurde Lucas dort durch das Gespräch mit einer Italienerin, die sich kürzlich dazu entschlossen hatte, einen Blumenladen zu eröffnen. Sie gab ihren vorherigen Job bei einer Bank auf, um ihrer wahren Passion zu folgen.

„Mercy“ war ursprünglich ein Gedicht – es ist eine Liebeserklärung an die Stärke, Weisheit und Nachhaltigkeit der Natur. Der Gedanke, dass unsere menschliche Welt schnell verblassen kann, während die Natur am Ende triumphieren wird, machte Lucas Mut, dass das Gute der Welt bleiben wird. „The modern world“ schließt das Album ab und hinterlässt angenehme, mit Nachdenklichkeit gepaarte Gefühle.

Ein melancholisches Album, das aber auch hoffnungsvoll klingt. Es kommt ohne digitale Instrumente aus und verbreitet dadurch einen warmen, authentischen Klang. Insbesondere aber sind es die Texte, die poetische Lyric des Musikers und Lucas ungewöhnliche Stimme, die sein Debütalbum „I Know Where Silence Lives“ so besonders macht.

Lucas Laufen –
„I Know Where Silence Lives“

Album-VÖ: 06. Dezember 2019
Label: Embassy of Music

Facebook:​ ​https://www.facebook.com/lucaslaufen Instagram:​ ​https://www.instagram.com/lucaslaufen Official homepage:​ ​http://www.lucaslaufen.com/

Foto: Jordan Kirk

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
Artikel: 3341

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.