Fünf Jahre sind seit ihrem letzten Album, dem hochgelobten, gospeligen „Fellowship“ vergangen. Nun meldet sich Jazzsängerin Lizz Wright zurück. Für ihr neues Album tat sich die Frau mit der wunderbaren Stimme mit dem vierfachen Grammy-Gewinner Larry Klein zusammen. Beste Voraussetzungen also.
Nur bedingt sexy und sinnlich
Ursprünglich sollten auf „Freedom & Surrender“ ausschließlich Coverversionen erscheinen. Lizz Wright überlegte es sich aber anders. Stattdessen wollte sie etwas Eigenes, etwas Neues schaffen. „Freedom & Surrender“ sollte sexy und sinnlich werden, ein Album rund um das Thema Liebe.
Das hat nur bedingt funktioniert. Die meisten Songs plätschern ohne große Höhen und Tiefen dahin – ähnlich einer langjährigen Beziehung, in der Liebe und Leidenschaft der Routine gewichen sind. Man wartet förmlich auf etwas Besonderes. Doch das bleibt aus. Richtig schlimm ist das nervtötende Duett „Right Where You Are“ mit Gregory Porter. Immerhin versprühen die erotisch angehauchten Songs „Lean In“ und „The Game“ jede Menge Sinnlichkeit und Sexyness.
Zwei Drittel der Songs hat Lizz Wright selbst geschrieben, der Rest ist in Zusammenarbeit mit Klein und dessen Songwriting-Partner David Batteau entstanden. Gänzlich ohne Coverversionen kommt „Freedom & Surrender“ dennoch nicht daher. Die Bee-Gees-Ballade „To Love Somebody“ und der Klassiker „River Man“ befinden sich in jazzigen Versionen auf dem Album.
Schade, „Surrender & Freedom“ gehört ganz sicher nicht zu Lizz Wrights besten Alben. Dabei hat die Frau mit ihrer großartigen Stimme so viel Talent. Das hat sie in der Vergangenheit schon bewiesen. Auf diesem Album wird es leider nur selten abgerufen. Autor: Stephan Peterson
Freedom & Surrender
VÖ: 04.09.2015
Label : Concord Records
www.lizzwright.net
Titelbild: © Jesse Kitt