Eigentlich heißt Ledfoot mit bürgerlichem Namen Tim Scott McConnell und stammt aus Florida, USA. Mit seiner Band The Havelinas erzielte er in den 1990er Jahren einige Achtungserfolge, war auf Tournee u.a. mit Bob Dylan, Chris Isaak, Tina Turner und Crowded House. Sein Song „High Hopes“ wurde gleich zweimal von Bruce Springsteen gecovert. Der große Durchbruch blieb McConnell jedoch versagt, weshalb er wohl den USA den Rücken kehrte und nach Norwegen ging. Hier hat er sich über die Jahre eine treue Fangemeinde aufgebaut und wurde zweimal in der Kategorie Blues mit dem norwegischen Grammy ausgezeichnet. Doch auch in Deutschland und anderswo in Europa ist der Songwriter und Musiker längst kein Unbekannter mehr.
PLAIN SIMPLE HONESTY – zehn Songs und ehrliche Geschichten
Jetzt meldet sich er sich mit seinem neuen Album zurück. Es ist sein achtes, unter seinem Künstlernamen Ledfoot veröffentlichtes Solowerk und heißt PLAIN SIMPLE HONESTY. Die zehn Songs, die allesamt aus seiner Feder stammen, sind das, was der Titel verspricht: ehrliche, schlichte, schnörkellose Geschichten und Klangminiaturen, die mit großartigem Gitarrenspiel bestechen. Ledfoot gilt vielfach als Vertreter des Gothic Blues, wird manchmal mit Nick Cave verglichen. Doch der raue, fast schroffe Gesang des Wahlnorwegers, der sich auf seiner 12-saitigen, mit Metall Slider und Stompbox gespielten Akustikgitarre begleitet, erinnert eher an Tom Waits.
Die Songs des Albums nehmen den Hörer mit zu den dunklen Abgründen der menschlichen Psyche, drehen sich häufig um Verlust, Ängste, Niederlagen und Hoffnungslosigkeit. „The Ways of Men“ erzählt von zwei Männern, die sich zufällig an einer Bushaltestelle begegnen, wo sie über den Zustand der Welt diskutieren. Daraus ergibt sich ein tiefes Gespräch, bei dem einer der beiden eröffnet, dass er Krebs hat und sterben wird. Hier gibt es keine Hoffnung mehr, und das wirkt in diesen schwierigen Zeiten nach.
Ein Highlight ist der sozialkritische Song „Hard Times“. Wohl mit einem Seitenblick auf seine Heimat USA zeichnet er ein beunruhigendes, genaues Bild des Alltags vieler Menschen, der von einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich mit all seinen negativen Folgen geprägt ist: „Tell me why, do the rich keep getting richer / I’ve tried but things aren’t getting any better“, singt Ledfoot.
Auf dem Vorgängeralbum OUTSIDERS wurde Ledfoot von einer Band begleitet. Hier hat der Musiker fast alles allein gemacht. Neben Gesang und 12-saitiger Gitarre spielt er Baritongitarre, Bass, Banjo und Percussion. Unterstützt wird er an den Keyboards und den Drums von Markus O. Klyve.
Wem die Verbindung von Blues mit der reichen Tradition der US Singer/Songwriter gefällt, dürfte auch an PLAIN SIMPLE HONESTY seine Freude haben.







