Über sein Leben zu schreiben, erscheint im ersten Moment etwas für professionelle Autobiografen*innen zu sein. Die Schriftstellerin und Regisseurin vieler herausragender Filme und Romane Doris Dörrie schreibt in ihrem neuesten Buch darüber und meint, dass jeder/ jede es kann und tun sollte: Schreiben ist ein kreativer Prozess, selbst wenn es nur eine Einkaufsliste ist, aus der die hübschestes Story entsteht.
Dabei ist hier der Akt des Schreiben ein freier: Ein Stichwort reicht, die dazu auftauchenden Gedanken und Ideen werden beschrieben, ohne Wertung, Ängste oder Zweifel. Dadurch finden wir Vergessenes wieder oder befreien und trösten uns. Sehen uns und die Umwelt bewusster.
Doris Dörrie gibt dazu Tipps und kreative Anleitungen, indem sie es uns vormacht – ein Glück für uns Leser*innen. Viele Geschichten aus ihrem Leben, erinnert über ein Kleidungsstück, eine Lieblingsspeise oder dem ersten Kuss. Ihre langjährige Freundin tritt in verschiedenen Episoden immer wieder auf. Inspiriert über das Wort Japan, schildert sie Erlebnisse, als sie, die große europäische Frau, auffallend gekleidet, ohne japanische Sprachkenntnisse, die Japaner*innen beindruckt.
Zauberhafte Erzählungen, die, so kurz sie auch sind, eine große Erzählkraft besitzen. Und keine Geschichte ist eine Sekunde lang je langweilig. Und vielleicht klappts ja auch ab jetzt mit dem eigenen Schreiben.
LEBEN SCHREIBEN ATMEN – Eine Einladung zum Schreiben
Doris Dörrie
288 Seiten (Printausgabe)
erschienen am 28. August 2019
978-3-257-60975-2
Verlag: Diogenes