Der Kontinent Afrika rückt näher, sobald die ersten Töne des Albums KWETU von Fadhilee Itulya erklingen. Der aus Kenia stammende Gitarrist und Sänger hatte die ersten Gitarrenakkorde von seinen Eltern gelernt. Seitdem hat er sich intensiv mit dem Instrument beschäftigt und seine Technik beständig verfeinert.
Heute verfügt der Kenianer über eine besondere Gitarrentechnik, die eher perkussiv ist und von Omutibo inspiriert wurde. Ein spezieller Fingerpicking-Stil, der mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand gespielt wird.
Für sein Album KWETU hat sich Fadhilee Itulya zehn Jahre lang Zeit gelassen. Der Titel bedeutet Heimat und hat eine besondere Bedeutung. Denn während der Arbeit am Song war die Flüchtlingswelle in Kenia auf ihrem Höhepunkt. Ein starkes Plädoyer für eine Willkommenskultur.
Sein Fingerpicking Stil ist besonders schön auf dem Stück „We don’t know“ zu hören. In dem Song prangert er die Korruption der Politiker an, die, kaum an die Macht gekommen, ihre Versprechen an die Wähler vergessen und weitermachen wie ihre Vorgänger auch. Der Song „Mama“ ist eine feine Hommage an die Mütter der Welt und ihren Beitrag für die soziale Gemeinschaft, sehr melodisch und hymnisch.
Der Song „Afirika“, der zu Frieden und Ordnung in Afrika aufruft, hat einen mitreißenden Rhythmus.
Rockig und fetzig ist der Titel „Tabasam“, der dazu aufruft, sich nicht entmutigen zu lassen, auch nicht in schweren Zeiten, wenn es nicht so läuft, wie man sich das erhofft.
Fadhilee Itulya bezeichnet seine Musik selbst als Weltmusik, in der sich Elemente der afrikanischen Musik wie betonte Rhythmik, enthusiastische Chorgesänge und Call and Response mit stilistischen Einflüssen der westlichen Musik verbinden.
KWETU ist ein beeindruckendes und tolles Album, das uns in die schillernde und rhythmische Klangwelt Afrikas entführt, aber zugleich eine Brücke zur westlichen Welt baut. Ein panafrikanisches Album über Afrika, für Afrika und die Weltgemeinschaft.
Künstler: Fadhilee Itulya
Release: „Kwetu“ (Album) VÖ: 08.05.20
Label: Naxos World
Credit Album-Cover: Kevin Provoke