Heute empfehlen wir drei Ausstellungen, die nach München in die Alte Pinakothek, in die Kunsthalle Hamburg und ins Von der Heydt Museum in Wuppertal führen. Für Kunstenthusiasten ein Muss und zudem ein Geschenktipp zu Weihnachten.
Rachel Ruysch – Nature into Art
Eine erste Retrospektive der Künstlerin Rachel Ruysch und ihre prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben mit Pflanzen und Früchten, Schmetterlingen und Insekten aus den verschiedensten Regionen der Welt sind in der Alten Pinakothek in München zu sehen. Sie galten bereits zu Lebzeiten als gesuchte und kostspielige Sammlerstücke.
Als Tochter des renommierten Professors für Anatomie und Botanik, Frederik Ruysch, war sie erstes weibliches Mitglied der Confrerie Pictura, Hofmalerin in Düsseldorf, Lotteriegewinnerin und Mutter von zehn Kindern und eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit. Die Alte Pinakothek widmet ihr die weltweit erste große monografische Ausstellung. Die Ausstellung entführt in eine wundersame Welt, die Rachel Ruysch (1664–1750) erdvhaffen hat und irgendwie zwischen Kunst und Naturwissenschaft, perfektionierter Feinmalerei und künstlerischer Freiheit inmitten illustrer Auftraggeber in Amsterdam, Düsseldorf und Florenz zu verorten ist.
Eine Ausstellung von Alte Pinakothek (München), Toledo Museum of Art (Ohio) und Museum of Fine Arts (Boston) und bis 16.03.2025 zu besichtigen.
Ein von der Künstlerin Rachel Ruysch inspiriertes Blumenarrangement zeigt dieses YouTube-Video. Quelle: Toll was Blumen machen
Illusion – Hamburger Kunsthalle
Illusion – ein Thema mit dem wir täglich konfrontiert werden. Mit einer umfangreichen, epochenübergreifenden Schau beleuchtet die Hamburger Kunsthalle die unterschiedlichen Facetten dieses Themas von der Kunst der Alten Meister bis in die unmittelbare Gegenwart. Seit der Antike ist das Trompe-l‘Œil in der Kunst weit verbreitet, erlebte vor allem in der Renaissance und im Barock eine Blütezeit und fasziniert Künstler*innen bis heute.
Die Ausstellung zeigt, dass Illusion jedoch weit mehr bedeutet als bloße Augentäuscherei. Sie offenbart sich in der (illusionistischen) Selbstliebe des Narziss genauso wie in architektonischen Raumillusionen, im Spiel des Verbergens und Enthüllens, in Spiegelungen, in der Bedeutung des Fensters zur Welt sowie in Darstellungen von Visionen und Träumen.
Anhand von rund 150 Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten spürt die Schau in zehn Themenkapiteln den vielfältigen Erscheinungsformen von Hyperrealismus, Realität, Fiktion, Traum, Verwandlung und Täuschung nach. Zu den Exponaten zählen Hauptwerke der Hamburger Kunsthalle genauso wie bedeutende Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen.
Zeiten und Räume im Von der Heydt Museum Wuppertal
Das Von der Heydt-Museum Wuppertal führt mit der Ausstellung „Zeiten und Räume. Klassiker der Sammlung Ruisdael bis Giacometti“ durch die Perioden der europäischen Kunstgeschichte. Es stellt dem Publikum seine herausragende Sammlung in Auszügen vor. Gäste erleben Kunst in Form eines visuellen Reiseführers.
Mit dabei sind ausgewählte Gemälde und Skulpturen vom 17. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre. Werke von Ludwig Richter, Gustave Courbet, Hans von Marées, Paul Gauguin, Claude Monet, Paula Modersohn-Becker, Ernst Ludwig Kirchner, Jacob van Ruisdael, Otto Dix und Hans Arp entführen in die Niederlande und nach Flandern, in die Kunstmetropolen Paris und Berlin sowie in das unscheinbare Örtchen Worpswede. In ihm gründete sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der Kreativität, eine Künstlerkolonie, die Strahlkraft weit über die Landesgrenzen besitzt.
Titelbild: Raumansicht „Rachel Ruysch – Nature into Art“, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München