Kunst in Dortmund, Duisburg und Düsseldorf

Einladung zum Kunstspaziergang von Dortmund über Duisburg nach Düsseldorf: Ungewöhnliche und spannende Kunst wartet auf neugierige Besucher*innen.

Transformation – Panta rhei

Alles fließt. Alles entwickelt sich stetig weiter, seien es Sprachen, Virusvarianten oder wir Menschen und unsere Bedürfnisse. Alles scheint ein ewiger Prozess der Anpassung und Optimierung zu sein. So durchlief auch das Künstlerhaus in Dortmund verschiedene Transformationen. Es wurde 1924 als Waschkaue erbaut und noch heute ist im Keller der vermauerte Zugang zur Zeche Westphalia zu finden. Später war das Gebäude Teil der Fachhochschule und seit 41 Jahren beherbergt es Kunst und Ateliers.

Diese Umnutzung oder Zweckentfremdung lässt sich auch in der Kunst finden, ebenso schnelle wie langsame Veränderungen, entsorgte Handys oder Klimawandel. Was prägt uns Menschen in einem Leben und welche unterschiedlichen Leben füllen Raum und Zeit? You can’t prevent change from happening. Diesen Fragen widmet sich künstlerisch die Ausstellung Transformation im Künstlerhaus Dortmund

Titelbild: Hanna Melnykova & Vera Vorneweg, Die Grenzen meines Körpers I, Analoge Fotografie und handgeschriebener Text, 2023

Der rote Faden – Follow the Thread im KIT

Die Ausstellung, kuratiert von Jessica Gilles, der wissenschaftlichen Volontärin des KIT, bringt vier internationale künstlerische Positionen zusammen, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit den materiellen und ornamentalen Dimensionen des Textilen auseinandersetzen. Ausgangspunkt ist bei allen vier Künstlerinnen die Zusammenführung von verschiedenen Arbeitsmethoden mit dem Textilen in der zeitgenössischen Kunst. Dabei liegt der Fokus auf der materiellen Beschaffenheit und der Formensprache der Werke, die aus Natur, Kultur und Tradition geschöpft werden. Gezeigt werden Werke, die teils raumspezifisch für die besondere Tunnelarchitektur des KIT entworfen wurden. Einige der eingeladenen Künstlerinnen arbeiten zusätzlich performativ.
Bei ihrer Recherche, initiiert nicht zuletzt durch ihre familiären kulturhistorischen Verbindungen zur Ukraine, stieß Jessica Gilles auf zeitgenössische Künstlerinnen, die sich intensiv mit den historischen und soziologischen Hintergründen der textilen Kunst auseinandersetzen und diese zeitbasiert umsetzen. Die kulturellen Wurzeln der Künstlerinnen sind hierbei von Relevanz – Erinnerungen, Erfahrungen, Verletzungen und Hoffnung sind Teil des Arbeitsprozesses und entfalten als vollendetes Werk ihre Wirkung auf die Betrachter*innen.
Mit Viki Berg, Erik Mikaia, Hyunjin Kim und Sofía Magdits Espinoza im KIT

Karin Kneffel – Come in, Look out

Karin Kneffel
Ohne Titel / Untitled. 2001
Öl auf Leinwand / oil on canvas, 200 x 300cm
Privatsammlung / private collection
©Karin Kneffel / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Noch bis zum 1. September 2024 zeigt das MKM Museum Küppersmühle in Duisburg eine Werkschau der deutschen Künstlerin Karin Kneffel. Mit über 70 Gemälden und einer Serie von Aquarellen offenbart die von Kay Heymer kuratierte Ausstellung ungewohnte architektonische Bezüge in Kneffels Arbeiten sowie ihren vielschichtigen Umgang mit dem zentralperspektivischen Blick in der Malerei.

Die verführerischen Bilder von Karin Kneffel zeigen die Welt, gesehen durch eine Glasscheibe. Ihre Bildwelt ist vertraut und gleichzeitig rätselhaft – sie zeigt extrem vergrößerte Stilleben, Innenräume, Landschaften und Architekturen, die durch Spiegelungen und beschlagene Scheiben nur schemenhaft sichtbar sind. Reflektierende Oberflächen oder Wassertropfen verzerren den Blick der Betrachtenden und hinterlassen ein Gefühl der Ungewissheit.

In ihren frühen Arbeiten präsentiert Karin Kneffel Gegenstände in extremer Vergrößerung mit einem ausgesprochenen Maß an Detailgenauigkeit. Die Isolierung ihrer Motive ist eine Methode, die an Prinzipien der Klassischen Moderne anknüpft. Die Künstlerin steigert so die Wirkmächtigkeit und Präsenz des Gezeigten, vergleichbar dem Fotorealismus der 1970er-Jahre. In der weiteren Entwicklung nehmen ihre Arbeiten vor allem Interieurs und Architekturen in den Fokus, indem sie das Wechselspiel zwischen Raum und Oberfläche, zwischen Realität und Illusion vertiefen.

Titelbild:

Hanna Melnykova & Vera Vorneweg, Die Grenzen meines Körpers I, Analoge Fotografie und handgeschriebener Text, 2023

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

Artikel: 3609

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.