Künstlerhaus Dortmund: „Please Bring Rubber Boots“

Das Künstlerhaus Dortmund zeigt seit dem 5. April bis zum 18. Mai 2025 unter dem Titel „Please Bring Rubber Boots“ Fotografien, Installationen, Video- und Soundarbeiten, Skulpturen und Performances. Eine Konzeptausstellung über Wasser, der scheinbar nebensächlichsten, aber wesentlichsten Sache überhaupt.

Die internationale Künstler*innen zeigen die unterschiedlichen Facetten des Wassers und setzen sich mit seinen Aggregatzuständen, seiner Schönheit sowie ökologischen und politischen Tragweite auseinander.

Meeresspiegel steigen, und Menschen verlieren ihre Heimat. Wasser fehlt – und fließt doch im Überfluss aus unseren Hähnen: Wasser ist politisch. In Please Bring Rubber Boots können die Besucher*innen in das emotionale Innenleben einer Hochwasserpumpe eintauchen und an den Polkappen schlecken. Es wird frech, nachdenklich und nass.

Die Arbeit Motor Home von Willem de Haan wurde für das Watersnoodmuseum (Hochwasser-Museum) in Ouwerkerk (NL) konzipiert und produziert. Durch den Klimawandel verändert sich die Welt und die Menschen müssen sich ihr anpassen. Das sinkende Haus wird mit einem Außenbordmotor durch das Wasser manövriert. Angezogen von der Schönheit und der vermeintlichen Ironie der Performance, erschrickt man einen Moment später über die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Thematik. 

Willem de Haan, Motor Home, Außenbordmotor auf überflutetem Haus, 2024

Das Titelbild zeigt die tropfenförmigen Sandschlösser von Jaap Scheeren. Sie hängen deckenhoch im Künstlerhaus Dortmund und lassen uns wieder zu Kindern werden, denn sie erinnern uns an das stundenlange Spiel am Strand: mit Wind in den Haaren, sorgenlos im Moment versunken. Im Augenblick, in dem sich Scheerens Sandcastles vor uns wie Berge auftun, werden wir tatsächlich wieder ganz klein.

Eine eindrucksvolle, sehr sehenswerte Ausstellung im Künstlerhaus Dortmund

Titelbild: Jaap Scheeren, Marjory, Fotografie, 2021

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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