„Kaléko“ heißt schlicht das neue Album von DOTA, das gerade eben herausgekommen ist. Der Name deutet es schon an, dieses Mal singt Frontfrau Dota Kehr keine selbst geschriebenen Texte, sondern macht sich die Poesie von Mascha Kaléko musikalisch zu eigen.
Es ist einige Jahrzehnte her, dass die Lyrikerin Mascha Kaléko ihre Gedichte in den 1920 und 30er Jahren in Berlin schrieb. Doch die mit Inbrunst erdachten, bisweilen ironischen, aber immer berührenden Texte haben ihre lyrische Strahlkraft nicht verloren.
Diese literarische Vorlage zu vertonen, ist keine leichte Aufgabe. Sie ist hier jedoch überaus gut gelungen. Gleich im ersten Lied „Resignation für Anfänger“ finden die Zeilen eine temporeiche und musikalisch perfekte Umsetzung: „Suche du nichts. Es gibt nichts zu finden, Nichts zu ergründen. Finde dich ab. Kommt ihre Zeit, dann blühen die Linden Über dem frischgeschaufelten Grab….“
Mit Francesco Wilking singt Dota das Lied „Ein sogenannter schöner Tod“, „Kein Kinderlied“ mit Uta Köbernick. Besonders bei diesen beiden Songs scheinen die Texte wie für Musik gemacht zu sein.
Einer der bedeutendsten Liedermacher Deutschlands, Konstantin Wecker, mischt mit beim Lied „Kompliziertes Innenleben“ – ein schönes Duett über das, was Liebe und Abschied aus uns machen können.
Jazzig wird es beim Song „Für Chemjo zu Pessach 1944“. Und „Was man so braucht“, ein Duett mit Karl die Große, hat eine wirklich treffende Melodie, ist schön instrumentiert mit markanten Akzenten, die das Meer rauschen lassen. Das Lied „Auf eine Leierkastenmelodie“ singt Dota mit dem ebenfalls berühmten Liedermacher Hannes Wader im Duett.
„KALÈKO“ ist ein sehr schönes Konzeptalbum und eine Hommage an das wunderbare Werk der Mascha Kaléko. Die Kompositionen und Arrangements passen haargenau auf die Lyrik und machen das Album zu einem Gesamtkunstwerk.
Besetzung: Dota Kehr – Gesang, Austikgitarre
Jan Rohrbach – E-Gitarre, E-Bass
Jona Hauer – Fender Rhodes Piano, Keyboard, Akkordeon
Janis Görlich – Schlagzeug
Matthew Bocker – Tuba
Christian Magnusson – Trompete/Flügelhorn
Janis Görlich hat für „KALÉKO“ zudem drei Titel komponiert, die als reine instrumentale Zwischenspiele dienen.
Kaléko Tracklist:
1 Resignation für Anfänger
2 Ein sogenannter schöner Tod (mit Francesco Wilking)
3 Kein Kinderlied (mit Uta Köbernick)
4 Für Einen (mit Max Prosa)
5 Fremd (Instrumental 1)
6 Chanson von der Fremde
7 Julinacht an der Gedächtniskirche
8 Für Chemjo zu Pessach 1944
9 Was man so braucht (mit Karl die Große)
10 Auf eine Leierkastenmelodie (mit Hannes Wader)
11 1979 (Instrumental 2)
12 Kompliziertes Innenleben (mit Konstantin Wecker)
13 Ganz kleiner Schwips
14 Einem Kinde im Dunkeln (mit Alin Coen)
Tourdaten:
19.07.2020 Freiburg – Zelt Musik Festival
13.08.2020 Hannover – Herrenhäuser Gärten (open air)
15.08.2020 Leipzig – Geyer Haus (open air)
25.08.2020 Frankfurt – Palmengarten (open air)
20.09.2020 Berlin – Volksbühne
https://kleingeldprinzessin.de
Im dtv sind einige der Werke von Mascha Kaléko erschienen.
Hier ist eine Kurzbiografie veröffentlicht.
Foto: Annika Weinthal