Jennifer Garner in PEPPERMINT – ANGEL OF VENGEANCE

Dass Frauen besser aufräumen können als Männer, ist wohlbekannt. Dass ihnen dies auf frauenfremdem Terrain ebenfalls gelingt, ist eher neu. Ein spektakulärer Rachefeldzug, wo Frau keine verräterischen Spuren hinterlässt und wirklich unerbittlich aufräumt, das erleben Zuschauer*innen in dem am Donnerstag startenden Kinofilm PEPPERMINT – ANGEL OF VENGEANCE

Jennifer Garner hat sich diese Aufräumarbeiten vorgenommen und macht dabei eine gute, sehr durchtrainierte Figur. Nach Jahren der Actionabstinenz musste sie jedoch erst ihren Weg zurück in das Genre finden, in dem sie einst mit Rollen in „Elektra“ (2005) oder auch „Operation Kingdom“ (2007) zu Hause war. Zuletzt war sie eher in Dramen und romantischen Komödien zu sehen. Ihre beachtliche körperliche Bestform, die sie im Film zeigt, erreichte sie durch hartes Training.

„Ich hatte seit elf Jahren keine Kampfsequenz gedreht, aber ich wusste, dass ich es noch konnte.“ Während ihr Gespür für die Kampfchoreographie immer noch da war und nur aufgefrischt werden musste, benötigten andere Aspekte mehr Aufmerksamkeit:

„Ich musste an meiner Boxtechnik arbeiten, da mein letzter Kampf so lange her war. Zusätzlich habe ich jeden Tag mehrere Stunden damit verbracht, die einzelnen Schritte der Choreographie durchzugehen.“

Fotocredit: Universum

Zu Beginn des Films wird das Motiv deutlich, warum die Protagonistin zu einem Racheengel wird und körperliche Kraft und Wendigkeit dabei unbedingt notwendig sind. Denn ein brutaler Überfall löscht Riley Norths (Jennifer Garner) engste Familie aus, ihr Mann und ihre Tochter kommen ums Leben.

Als sie nach diesem schrecklichen Vorfall aus dem Koma erwacht, muss sie feststellen, dass von Polizei und Justiz keinerlei Hilfe zu erwarten ist. Im Gegenteil, schnell wird Riley klar, dass korrupte Polizisten die Mörder decken.

Fotocredit: Universum

Sie beschließt, das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Fünf Jahre lang verschwindet sie von der Bildfläche und bereitet sich auf einen unaufhaltsamen Rachefeldzug vor – die einst gesetzestreue Bürgerin wird zur urbanen Guerillakämpferin. Ihre Gegner sind die Unterwelt von L.A., Polizei und FBI, denen sie immer einen Schritt voraus sein muss.

Fotocredit: Universum

Der Film zeigt eine gnadenlose Frau, die nichts fürchtet, besessen agiert und grausam kämpft. Kraft dazu gibt ihr scheinbar der immer noch wütende Schmerz über den Verlust von Tochter und Mann sowie ein starkes Gerechtigkeitsgefühl.

Die Lücke, die der Film zwischen dem grausamen Mord und dem Rachefeldzug lässt, macht ihn allerdings zu einem reinen Actionfilm. Der Entwicklungsprozess, in dem die Frau Zweifel und Ängste durchlaufen haben muss, bleibt im Dunkeln.

Alles in allem kein aussergewöhnlicher Genrefilm mit der Ausnahme, dass hier eine Actionheldin wütet. Jennifer Garner spielt ihre Rolle gut, doch ebenso wie ihre männlichen Kollegen helfen auch ihr allein das Drehbuch und der Regisseur, am Ende mit einem blauen Auge davonzukommen.

Mit Jennifer Garner, Method Man, John Ortiz, John Gallagher Jr., Juan Pablo Raba
Regie: Pierre Morel
Kinostart: 29. November 2018
im Verleih von Universum Film

Ingrid
Ingrid

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