In den letzten Jahren haben sich einige Jazz-Reihen etabliert, die durch ungewöhnliche Veranstaltungsorte und erstklassige Programme bestechen und einen Besuch lohnen. Gejazzt wird an alten Klosterruinen, in modernen Kunsthallen, in Ostseebädern, vor Schlössern oder in alten Gutshäusern in Mecklenburg Vorpommern. Hier eine Auswahl an Jazz-Veranstaltungen zwischen Ostseeküste und Seenplatte:
34. Eldenaer Jazz-Evenings
An der Klosterruine Eldena, wo einst der romantische Maler Caspar David Friedrich eines seiner Motive fand, kommen am ersten Juliwochende Jazzfreunde aus ganz Deutschland zusammen, um zu erleben, was das Quartett um Benjamin Weidekamp, das Trio um Clara Haberkamp und die NDR-Bigband zum Besten geben. Zudem sind Sidsel Strom und „Rolf Kühn und Julia Hülsmann with guests“ bei den 34. Eldenaer Jazz-Evenings vor Ort. Einlass ist sowohl am 4. als auch am 5. Juli um 19.00 Uhr.
Weitere Informationen: www.eldenaer-jazz-evenings.de
Jazz-Meetings vom 23. bis 25. Juni in Kühlungsborn
Auch die Kunsthalle Kühlungsborn bietet Jazz-Konzerte an und zwar nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Im Jugendstil-Kunsttempel werden vom 23. bis 25. Juli die Jazz-Meetings Kühlungsborn veranstaltet. Meditativ sphärischer Jazz kommt dabei am 23. Juli von der Formation „LAND ÜBER“. Das Duo aus Benni Gerlach (u. a. Letzte Instanz) und Karl Helbig (u. a. Röschbandz) spielt mit elektronischem Cello und Saxophon Musik für die Seele. Das Spiel der Beiden soll die Tiefen des Meeres, die Höhen der Berge und die Weite der Ebene hörbar machen. Tags darauf wird das „Maria Baptist Piano und String Quartet“ im größten deutschen Ostseebad erwartet, das mit „9 Episodes vertonte Geschichten zum Besten gibt. Als Pianistin, Komponistin und Professorin zählt die „ECHO“- nominierte Maria Baptist, die zwischen Berlin und New York City pendelt, zu den herausragenden Künstlerinnen der jüngeren europäischen Jazzszene. Unterstützt wird sie von Stephanie Appelhans (Violin), Sebastian Caspar (Violin), Julia Lindner (Viola) und Stephan Buchmiller (Violoncello). Alle sind Masterstudierende an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler” Berlin und wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet. Den Abschluss der Kühlungsborner Jazz-Meetings bildet das Trio Uwe Korpinski, Michael Heupel und Günter Sommer. Mit Gitarre, Flöte und Schlagzeug werden eigene Kompositionen gespielt. Karten für alle Konzerte gibt es in der Kühlungsborner Kunsthalle oder unter der Rufnummer 038293 7540.
Weitere Informationen: www.kunsthalle-kuehlungsborn.de
Rostock im Jazz-Fieber: See more Jazz vom 15. bis 17. August
Der Name ist Programm: Auf dem „See more Jazz“-Festival vom 15. bis 17. August vereinen sich Ostsee, Jazz und Meer zu einem Erlebnis für die Sinne. An drei verschiedenen Standorten in Rostock – Klostergarten, Zoologischer Garten, Kunsthalle Rostock – werden bei der sechsten Auflage der Reihe rund 1.200 Besucher erwartet. Den Auftakt machen Stefan Rusconi, Fabian Gisler und Claudio Strüby aus der Schweiz. Unter dem Namen „Rusconi“ will die Formation ab 19.00 Uhr im pittoreseken Ensemble, dem Klostergarten am Kloster zum Heiligen Kreuz, kraftvolle und hypnotische Klanggebirge entstehen lassen. Um 21.30 Uhr schließt sich der Auftritt von „Nighthawks“ an. Als eigenständig und variantenreich wird der Stil der deutschen Band, der sich von Zeit zu Zeit auch Weltstars wie Steve Gadd, Peter Eskine oder Dominic Miller anschließen, bezeichnet. Zwischen Affen und Zebras tritt am 16. August Jeff Cascaro vor das Publikum des „See more Jazz“-Festivals. Der Sänger hat sich mit seinem Debüt „Soul of a Singer“ aus dem Jahre 2006 einen Namen gemacht und gibt sein Können innerhalb seiner Professur in Weimar auch gern an junge Talente weiter. Los geht es um 19.00 Uhr. Auf den Soul-Jazz von Cascaro folgt die „Trumpet Night“ – die Trompeten-Nacht, bei der Ack van Rooyen, Rüdiger Baldauf und Joo Kraus, ebenfalls im Zoo, aufeinandertreffen. Den Reigen der Jazz-Darbietungen des Festivals beschließt am Sonntag in der Kunsthalle Martin Tingvall aus Schweden am Jazz-Piano. Seine Musik lässt Einflüsse skandinavischer Volksmusik erkennen, aber auch die Nähe zu Grieg, Bach und Chopin ist deutlich. Das Festival-Ticket kostet 39 Euro. Zudem sind Tagestickets im Pressezentrum Rostock oder an der Abendkasse zu erwerben.
Auf dem Rostocker Jazz-Programm stehen außerhalb des Festivals die Konzerte des Jazzclubs Rostock, die monatlichen Jam-Sessions im Restaurant Carlo 615 sowie der Jazz Band Ball am 25. Oktober im Hotel Neptun in Warnemünde mit dem Stargast Stefan Gwildis.
Weitere Informationen: www.see-more-jazz.de, www.jazzclub-rostock.de
ParkLand-Jazz
Jazz ertönt auch im Mecklenburger ParkLand, gelegen im Herzen des Landes zwischen den Städtchen Tessin, Laage, Teterow und Gnoien, das geprägt ist durch die Zeugen der jahrhundertealten Gutswirtschaft: Parks, Bauernkaten, Kirchen, Gutshäuser und eine weitgehend intakte Natur, die wie ein großer englischer Landschaftspark anmutet. Drei Termine stehen im Programm des ParkLand-Jazz: Im historischen Pferdestall des Gutshauses Wesselsdorf gestalten am 5. September Studierende der Hochschule für Musik und Theater in Rostock den Abend. Brasilianischen Swing im Pferdestall von der Band Shy Birds gibt es am 6. September um 20.00 Uhr in Wardow (www.weiterreiter.de). Die Musiker aus den USA, Griechenland und aus Deutschland kombinieren auf raffinierte Weise klassische brasilianische Klänge des Samba und Bossa Nova mit original Swing-Musik. Auf dem Schloss Duckwitz (www.ferien-am-schloss.de) gastiert am 7. September Denis Aguéra mit Gesang, Gitarre und Mundharmonika, François Masse am Kontrabass und Didier Roullin am Schlagzeug aus Frankreich. Im Gepäck haben sie Jazz, Blues, Funk und eine Menge Soul.
Weitere Informationen: www.plmv.de
15. Ahrenshooper Jazzfest mit Stargast Till Brönner
Zum 15. Jubiläum des Ahrenshooper Jazzfestes am 28. Juni um 20.00 Uhr auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst präsentiert die Kurverwaltung Ahrenshoop einen besonderen Stargast: Till Brönner. Der 42-Jährige gilt als der derzeit erfolgreichste deutsche Jazz-Musiker und als weltweit anerkannter Solist. Durch seine Experimentierfreudigkeit entwickelte Brönner in seiner bereits 20-jährigen Karriere einen einzigartigen Sound aus Klassik, Pop und Jazz. Dadurch begeistert der Startrompeter zahlreiche Anhänger auch aus jazzfremden Lagern. Neben den Qualitäten als Trompeter und Sänger ist Till Brönner auch als Komponist, Arrangeur, Produzent, Moderator, Fotograf und als Lehrer tätig. Mehrfache Auszeichnungen, Nominierungen und Zusammenarbeiten mit Jazzmusikern wie Paul Kuhn, Dave Brubeck, Götz Alsmann, Klaus Doldinger und Bill Ramsey sprechen für sich. Trotz seiner großen Erfolge und Prominenz steht für Brönner immer noch seine Musik im Mittelpunkt. Diese nicht selbstverständliche Bescheidenheit und seine sympathische Art schätzt seine stetig wachsende Fangemeinde. Das vollständige Programm zum Ahrenshooper Jazzfest in Kürze unter www.ostseebad-ahrenshoop.de.
Weitere Informationen: www.ostseebad-ahrenshoop.de
Foto: Andreas Bitesnich