Die gebürtige Wuppertalerin Jaana Caspary präsentiert unter dem Titel „ebenda“ ihre Einzelausstellung im Skulpturenpark Waldfrieden. Ein vertrauter Ort und besonders geeignet, um ihre Groß- und Kleinplastiken sowie Zeichnungen, die sich auf ihre bildhauerischen Werke beziehen, im Setting eines Naturraums, wie es der Skulpturenpark ist, auszustellen.
Wir leben in einer Konsumgesellschaft, deren industriell hergestellten Waren wie Kissen, Matratzen, aufblasbare Objekte wie Planschbecken für Jaana Caspary zu Objekten der Replikation werden. Die Künstlerin setzt diese unter anderem als Abgüsse in Gips wie bei dem Wandrelief Oktogon (2021) oder in Bronze wie bei der Großplastik Double-Box (2023) um. Dabei werden diese durch den künstlerischen Prozess zu autonomen Objekten mit eigenen Bezügen zur Umwelt.
Die im Wintergarten der Villa Waldfrieden ausgestellten, in Acrystal gegossenen Kleinplastiken gehen in ihrer Platzierung inmitten des verglasten Raumes eine stumme Interaktion mit der umliegenden Baumlandschaft des Skulpturenparks und den darin permanent installierten Skulpturen ein.
In der unteren Ausstellungshalle sind die großformatige Bronzeskulptur Swirl (2023) im Zusammenspiel mit den beiden Großplastiken Rondablikk (2023) in weißem Opal und der wie aus Molekülen gebildeten Bodenskulptur Bubbles (2022) zu sehen. Sie bilden einen eigenen Kosmos des Begehrens.
Erstmals werden auch in Ergänzung zu ihrem bildhauerischen Werk die neu entstandenen Zeichnungen der Künstlerin Jaana Caspary präsentiert. Sie zeigen ineinander verwobene Schnüre, in groben Maschen geflochtene Seile oder als Blasen kumulierte Gewebe. Eine umfangreiche Ausstellung, die einen anderen Blick auf die Bedeutung und Schönheit plastischer Kunst wirft.
Zu sehen vom 4. März bis 6. August im Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, 42285 Wuppertal,
Jaana Caspary (*1988 in Wuppertal) studierte von 2007 bis 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Meisterschülerin von Prof. Didier Vermeiren schloss sie ihr Studium mit dem Akademiebrief ab. Im selben Jahr erhielt sie den Kunstförderpreis „Junge Positionen NRW“. 2016 folgten das „Van-Rinsum Stipendium“ des VdDK, Düsseldorf, und das Stipendium der „Cité Internationale des Arts Paris“. Von 2005 bis 2016 arbeitete sie als Assistentin im Atelier von Tony Cragg. Zusammen mit der Galerie Grölle Pass Projects gründete sie 2016 den Ausstellungs- und Projektraum „Raum2 INTERVENTIONS“. Seit 2018 ist sie künstlerische Leiterin des „Skulpturenprojekt Hardt“.
Titelbild: Rondablikk 2023 Jaana Caspary Foto: Michael Richter