Bevor am 18. September das neue Album „Alles fließt“ von Wolfgang Niedeckens BAP erscheint, gab uns der Kölner Musiker Wolfgang Niedecken ein Interview.
DKB: Ihr neues Album „Alles fließt“ beweist, dass Ihnen die Ideen offenbar nicht ausgehen. Haben Sie dennoch manchmal Angst, dass Ihnen eines Tages musikalisch nichts mehr einfällt?
WN: Also, meine Frau lacht sich da immer tot. Immer wenn ich mit einem Album fertig bin und von mir dann der Satz kommt „Ab jetzt fällt mir nichts mehr ein. Ich weiß nicht, worüber ich noch schreiben könnte.“ Jedes Mal. Und dann sagt sie „Ja, ja, ist schon klar! Dir fällt nie mehr etwas ein.“ Also, mich nimmt da keiner für voll. Und insofern bin ich da eigentlich auch ganz gelassen. Da wird schon was kommen, weil man ja weiter lebt. Man nimmt Sachen wahr. Ich notiere mir ja auch Sätze, wenn ich nicht gerade dabei bin, Songs zu schreiben. Das ist ja alles Material. Man muss halt aufmerksam durch die Gegend laufen und mitkriegen, was abgeht. Dann kommen die Ideen schon. Also, momentan habe ich diese Angst nicht. Ich bin jetzt noch viel zu sehr mit dem neuen Album beschäftigt. Und ich bin auch sehr glücklich, dass es so gut ankommt. Wir haben ja zuvor vier Songs ausgekoppelt, und die BAP-Fangemeinde ist echt begeistert. Wir haben die auf Facebook gepostet, und die Kommentare sind sensationell. Die sind sehr happy mit dem Album und können es gar nicht mehr erwarten, bis es endlich herauskommt.
DKB: Wie sind Sie denn eigentlich zu dem Titel gekommen?
WN: Ich hatte ein Fotoshooting auf dem Vierungsturm des Kölner Doms. Das ist der dritte, kleinere Turm. Ich habe da oben gestanden und mich an ein ikonografisches Foto von dem Kölner Fotografen Walter Dick erinnert. Der hatte von da oben aus die Hohenzollernbrücke, also die Eisenbahnbrücke, fotografiert, als sie gesprengt im Rhein lag, unmittelbar nach dem Krieg. An dieses Foto habe ich mich erinnert. Und dann fange ich an zu spinnen. Meine Frau meinte damals „Man müsste das Cover-Foto eigentlich da oben fotografieren“. Wie würde das Album dann heißen? Und das mit dieser gesprengten Brücke, das müsste auch ins Booklet. Irgendwann kam dann die Idee, das Album „Alles fließt“ zu nennen. Weil ja auch bei mir, hier wo ich gerade sitze, alles fließt. Ich sitze hier mit Rheinblick an meinem Arbeitstisch und vor unserem Haus fahren die Schiffe vorbei.
DKB: Na, das hört sich ja richtig inspirierend an!
WN: Total! Wenn ich morgens feststelle, der Rhein fließt noch in die richtige Richtung, das ist dann schon mal die halbe Miete.
DKB: Oft sind die Songtexte bei anderen Musikern so allgemein gefasst. Bei Ihnen ist das ja anders. Da habe ich den Eindruck, das geht ins Konkrete. Zum Beispiel der Song „Verraten und verkauft“ ist ziemlich anschaulich und greifbar erzählt. Was inspiriert sie gerade zu solchen Texten?
WN: Also, das war der zweite Text vom Album, den ich geschrieben habe. Der erste Text war „Ruhe vorm Sturm“. Da habe ich mich wirklich beim Psychiater Niedecken auf die Couch gelegt und meine Ängste rausgelassen. Als ich den Song fertig hatte, dachte ich „Du hast vielleicht da auch Leute beleidigt, die du gar nicht gemeint hast.“ Speziell diese Zeile, dass man sich auf hohem Niveau beschwert. Es gibt Menschen, die jammern auf hohem Niveau, singe ich da. Damit habe ich aber auf keinen Fall die Arbeitslosen gemeint, die sich verraten und verkauft fühlen, weil irgendwelche betriebsbedingte Kündigungen gegriffen haben. Ich kenne ja auch einige aus meinem privaten Umfeld hier in Köln, die auf Hartz IV sind. Die wollte ich natürlich auf keinen Fall beleidigen.
DKB: Sie sind ja jetzt schon 40 Jahre im Geschäft, sind also ein absoluter Profi und auch berühmt. Wie empfinden Sie das heute, prominent zu sein, ein Star zu sein? Sie sind ja jemand, der keine Starallüren zeigt, sondern auf dem Boden geblieben ist, oder?
WN: (lacht) Nee! Also, ich bin ja auch da reingeschlittert. Gucken Sie mal! Ich habe Malerei studiert und wollte eigentlich mein Leben mit Bildermalen verbringen. Und auf einmal hatte meine Hobbyband Erfolg. Jetzt male ich halt mit Worten und Musik. Und ich habe nie vorgehabt, mich vom normalen Leben abzukapseln. Deswegen sind mir Starallüren total fremd. Dann könnte ich ja mit den ganzen „Normalbürgern“ gar nicht mehr kommunizieren. Ich habe gerne mit Menschen zu tun; ich mag Menschen. Nee, nee! Das kommt überhaupt nicht infrage.
DKB: Unter den vielen Alben, die Sie gemacht haben, gibt es da vielleicht ein Lieblingsalbum, das Sie besonders mögen?
WN: Aus den frühen Jahren, sagen wir einmal aus den frühen 80er Jahren, habe ich am allerliebsten das Album „Zwesche Salzjebäck un Bier“. Weil wir mit den vorhergehenden Alben Riesenerfolg hatten, konnten wir uns etwas erlauben, was vorher gar nicht denkbar war. Wir hatten bei einem Stück damals sogar ein Sinfonieorchester im Studio, nämlich bei „Sendeschluss“. Wir haben damals alles Mögliche probiert und es ist ein ganz tolles Album geworden. Leider nicht so erfolgreich wie die beiden Alben davor, denn die waren Millionseller. Aber das war mir egal. An diesem Album orientiere ich mich immer wieder sehr gerne. Ich habe bei „Alles fließt“ den Eindruck, dass es an „Zwesche Salzjebäck un Bier“ anschließt. Das war ja jetzt mal eine Frage, als wenn ich sie bestellt hätte (lacht)!
DKB: Momentan vergleicht ja jeder alles. Die Wissenschaft muss vergleichen, ob das Coronavirus anders ist als die Viren, die vorher da waren, usw. Da kommt man ja schon fast auf die Schule des Vergleichens. Passiert Ihnen das manchmal auch, dass Sie Ihre Alben miteinander vergleichen?
WN: Na ja, bei Alben ist das immer so eine Sache. Man muss das Album immer aus der Zeit heraus beurteilen, in der es entstanden ist. Klar, als wir angefangen haben, waren wir musikalisch noch nicht so furchtbar weit. Beim ersten Album waren wir froh, wenn wir unsere Akkorde behalten haben. Aber aus der Zeit heraus beurteilt, was wir da 1979 mit dem ersten Album gemacht haben, das war großartig. Damit würde ich heute natürlich nicht mehr kommen, weil wir uns in den vierzig Jahren weiterentwickelt haben. Wir haben ja mittlerweile auch eine ganz andere Besetzung. Und wir sind professioneller geworden. Also, erstens aus der Zeit heraus beurteilen, und zum Zweiten ist es ganz wichtig, dass man bei einem Album den Repertoirewert beurteilt. Also, Songs, bei denen man sagt „Oh, Gott, was war das denn? Um Gottes Willen! Das war ja furchtbar!“ würde ich nie mehr spielen. Oder, ob man sagt „Der Song an sich ist gut, den könnte man dann mit einem neuen Arrangement heute ohne weiteres wieder aufnehmen.“ Das meine ich mit Repertoirewert. Deswegen würde ich diese beiden Kriterien immer anlegen.
DKB: In Ihren Songs gibt es ja immer wieder mal Referenzen auf literarische Größen. Bei „Verdammt lang her“ sind es John Steinbeck und Joseph Conrad. Am Ende Ihres neuen Albums hört man Böll reden, der heute wohl kaum noch gelesen wird. Gehört er auch zu Ihren Lieblingsautoren?
WN: Also, ich lese den schon noch! Ich mochte den Böll, war sogar mit ihm befreundet. Ich mochte den Mann wirklich sehr, sehr gerne. Ein ganz großer Menschenfreund, ein guter, geduldiger Zuhörer. Und ich vermisse ihn auch sehr oft. Manchmal denke ich, wie schön das wäre, wenn ich ihn ab und zu mal was fragen könnte. Also, wie gesagt, ich lese immer noch Böll, ich bin mit dem so vertraut, dass ich seine Stimme höre, wenn ich ihn lese. Wenn ich Böll lese, dann liest er mir das vor.
DKB: Sie sind ja nicht nur Musiker, sondern malen auch. Durch die Corona-Krise haben Sie vielleicht sogar mehr Zeit. Haben Sie mal wieder etwas gemalt in letzter Zeit?
WN: Nee, eigentlich nicht. Ich mache ab und zu ein paar kleinere Sachen, Illustrationen zu meinen Songs. Doch um wirklich konsequent hintereinander eine ganze Werkgruppe zu erarbeiten, dafür bräuchte ich mindestens ein ganzes Jahr Zeit. Und zwar ein Jahr, wo mir nichts anderes dazwischen kommt. Diese Zeit habe ich derzeit einfach nicht. Das ist schade, würde ich allerdings gerne machen. Aber trotz Corona kann ich mich nicht über Arbeitsmangel beklagen. Ich habe so viel zu organisieren. Jetzt auch die ganze Pressearbeit. Dann das Cover-Artwork, das mache ich mit unserem Grafiker zusammen. Da stecke ich auch voll drin. Also, ich habe sehr viel zu tun. Und außerdem bin ich gerade auch noch dabei ein Buch zu schreiben…
DKB: … Da nehmen Sie mir ja das Wort aus dem Mund. Denn ich wollte Sie gerade fragen, ob Sie ihre kreative Palette erweitern und vielleicht auch einmal literarisch aktiv werden wollen? Schreiben Sie denn einen Roman oder an ihrer Autobiographie?
WN: Bei Kiepenheuer & Witsch gibt es gerade eine sehr schöne Serie, wo Musiker über Musiker schreiben. Thees Uhlmann hat über die Toten Hosen geschrieben. Ich schreibe über Bob Dylan erstaunlicherweise (lacht). Die wollten das unbedingt. Ich habe denen aber gesagt „Ich weiß nicht, wann ich dazu komme. Ich würde es gerne machen, aber Ihr müsst mir Zeit geben.“ Klar, mir ist jetzt auch bewusst, dass Dylan ja nächstes Jahr im Mai 80 wird. Natürlich wollen die das vorher haben. Ich bin jetzt so etwa zu Dreiviertel mit dem Buch durch. Das macht einen unglaublichen Spaß. Ich darf das Buch aus einem ganz subjektiven Winkel schreiben. Ich fange jetzt also nicht damit an, dass Dylan irgendwann in Duluth geboren wurde. Das wird also nicht die zehntausendste Dylan-Biografie werden. Ich kann das ganz subjektiv schreiben, mit dem, was ich mit Dylan verbinde, mit Geschichten, die im Zusammenhang mit Dylan stehen, usw.
DKB: Sie haben ja jetzt auch eine Frau in der Band….
WN: Ja, die haben wir schon länger. Wann genau sie Bandmitglieder wurde, keine Ahnung! Das war wohl so vor 15 Jahren. Da habe ich die Anne bei einem Konzert in Karlsruhe kennengelernt, wo wir zu Gast bei einer Band namens „Greedy Bunch“ waren. Ich habe sie direkt gefragt, ob sie das Dylan-Album „Desire“ kennen würde, weil sie zur Probe mit einem Geigenkoffer einlief. Immer, wenn jemand im Rock `n` Roll-Bereich mit Geige ankommt, frage ich „Kennst Du das Album „Desire“ von Bob Dylan?“ Weil ich das Album sehr gerne mag und die Geige das Haupt-Soloinstrument drauf ist. „Ja, ja, klar, kenn‘ ich!“ Wir hatten noch ein bisschen Zeit. Also sind wir auf den Parkplatz gegangen und haben ein paar Stücke von dem Album gespielt. Die hatte alles drauf! Das war sensationell! Die hatte „Hurricane“ drauf und „One more Cup of Coffee“. „Oh, Sister“ haben wir auch gespielt. Das war super! Wir haben dann Adressen ausgetauscht. Ja, und erst ist sie ab und zu als Gast aufgetreten, und irgendwann hat sie alle Auftritte mitgemacht. Mittlerweile ist sie Co-Produzentin unserer Alben.
DKB: Gab es denn im Laufe der 40 Jahre auch andere Frauen, die bei Ihnen spielen wollten, und das ergab sich dann aber nicht?
WN: Ja. Wir hatten die Sheryl Hackett. Die ist leider an Krebs gestorben. Sheryl war eine großartige Sängerin und Percussion-Spielerin. Ich gehe jetzt nicht durch die Gegend und überlege, welche Frau da mal bei uns spielen könnte. Das Album heißt auch deswegen „Alles fließt“ heißt, weil ich es wunderbar finde, wenn sich Sachen organisch entwickeln können. Wenn man flexibel genug ist, Chancen zu bemerken und auch gegebenenfalls zu intensivieren. Mal gucken, was dann passiert. Also, Flexibilität ist gerade in Corona-Zeiten ganz wichtig. Was könnten wir denn überhaupt noch tun, wenn wir keine Flexibilität mehr hätten?
DKB: In der aktuellen Corona-Krise hat ja die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Solidarität gezeigt und die Bereitschaft, Verzicht zu üben, von den Leuten mit Aluhüten, Verschwörungstheoretikern und Corona-Verweigerern einmal abgesehen. Worauf konnten Sie denn bisher am ehesten verzichten?
WN: Also, ich muss eigentlich auf nichts verzichten, weil ich kein Leben im Überfluss lebe. Ich brauche keine Statussymbole. Der ganze Quatsch ist mir komplett fremd. Ich ernähre mich bewusst. Ich bin in meiner Familie sehr gut aufgehoben. Aber wenn ich Verzicht üben müsste, ich wüsste gar nicht, wo ich Verzicht üben könnte. Ich habe noch nicht mal ein eigenes Auto (lacht).
DKB: Und Konzerte, kulturelle Veranstaltungen…?
WN: Ach so. Ich gehöre ja zur Risikogruppe, ich werde im nächsten Jahr 70. Ich habe vor 9 Jahren einen Schlaganfall gehabt; ich muss da schon aufpassen. Natürlich ist es besser, wenn ich das Virus nicht kriege. Meine Frau war vorige Woche fünf Tage bei ihrer Mutter in Bayern. Irgendwann habe ich gemerkt „Oh, Gott! Ich hab‘ kein Brot mehr!“ Da habe ich festgestellt (lacht), ich bin seit Februar nicht mehr im Supermarkt gewesen! Ja, das war dann auf einmal ganz abenteuerlich, Brot zu kaufen. Moment, wie mach‘ ich das jetzt? Maske und so. Also, dass auf einmal Brot kaufen etwas Abenteuerliches wurde?! Ich lag anschließend schweißgebadet auf dem Sofa (lacht).
DKB: Das ist ja vielleicht das Gute an der schrecklichen Corona-Sache, dass auf einmal die Routinen unseres Alltags, in denen wir uns bewegen, nicht mehr so selbstverständlich sind und wir zum Nachdenken gezwungen werden.
WN: Ganz genau! So sieht es wirklich aus! Und auch, dass man endlich einmal dankbar sein sollte für das, was einem in seinem bisherigen Leben alles Großartiges widerfahren ist. Also, ich bin wirklich sehr dankbar für das Leben, das ich bisher führen durfte. Corona zwingt einen irgendwie zu Demut. Das ist gar nicht mal so schlecht!
DKW: Ja, das haben Sie ja auch toll in Ihrem Song „Volle Kraft voraus!“ beschrieben. Und dann gibt es auf dem neuen Album einen berührenden Song über Ihre Tochter. Bereuen Sie es eigentlich manchmal, dass Sie, wie Sie das im Text andeuten, weniger Zeit für sie hatten?
WN: Bereuen, was heißt bereuen? Ich habe vier Kinder. Aus der ersten Ehe zwei Söhne, aus der zweiten Ehe die beiden Töchter. Und es ist natürlich, wenn ich rekapituliere, schon schade, dass ich nicht so viel Zeit mit den Kindern verbringen konnte, wie ich es gerne gehabt hätte. Auf der anderen Seite sage ich mir, dass ein Familienvater, der einen Nine-to-five-Job hat, auch nicht mehr mit seinen Kindern machen kann. Ich meine, wir haben immer großartige Reisen gemacht. Wir haben wirklich ein wunderbares Familienleben gehabt. Immer noch, fast wie eine Idylle. Das ist alles wunderbar. Und trotzdem denke ich „Schade, an einigen Stellen habe ich bestimmte Entwicklungen bei meinen Kindern gar nicht mitgekriegt!“ Weil ich halt so oft auf Tour war. In den Zeiten vor Internet, da habe ich meinen Söhnen aus jeder Stadt eine Postkarte geschickt und irgendwelche lustigen Sachen draufgemalt. Und ich habe jeden Abend angerufen, ehe sie ins Bett gegangen sind. Dann bin ich auf die Bühne gegangen und die Jungs ins Bett. Also, ich habe irgendwie versucht das hinzukriegen, aber wollen wir mal ehrlich sein, es war nicht genug.
DKB: Vielleicht geht das ja auch vielen so, dass man das Gefühl hat, nicht genug für die Kinder getan zu haben…
WN: Andererseits hat meine jetzige Frau, wir sind inzwischen seit über 30 Jahren zusammen, mich eben auch als denjenigen kennengelernt, der ich bin. Bei meiner ersten Ehe war ich eigentlich noch mehr Maler als sonst was. Und irgendwann hieß es, dass ich ständig unterwegs sein würde. Das hat die Familie letztlich zerrissen. Da war denn auch kein Verständnis mehr für einen tourenden Musiker da. Und wenn man dann merkt, man freut sich nicht mehr, nach Hause zu kommen, dann ist das schon bitter. Das ist ein furchtbares Gefühl! In den Jahren haben alle Beteiligten viel gelitten. Aber Gott sei Dank wusste meine zweite Frau, worauf sie sich einlässt, und sie hat das einfach wunderbar hingekriegt.
DKB: Ja, das haben Sie ja auch in dieser Ballade „Für den Rest meines Lebens“ einfühlsam erzählt, die ja wahre Gänsehaut hervorruft. Das ist doch eigentlich auch ein Privileg, wenn man die Gefühle, die man für den anderen hat, so toll ausdrücken kann. Und ihre Frau wird das wahrscheinlich sehr genießen…
WN: (lacht) Das tut sie. Wir lachen aber auch oft drüber, wenn ich solche Lieder schreibe. Irgendwann kam mal dieser Spruch „Ja, ja, das ist ja alles schön und gut. Aber Liebeslieder räumen einfach auch keine Spülmaschinen aus.“ Das kam so wunderschön prosaisch, wir haben uns weggeworfen.
DKB: Andere Männer räumen vielleicht die Spülmaschine aus, dafür können sie aber keine so schönen Liebeslieder schreiben. Wolfgang Niedecken. Danke für Ihre Zeit und das Interview und viel Erfolg für Ihr neues Album!
Mehr zum mit Spannung erwarteten Album „Alles fließt“ am 18.9.2020
Foto: Tina Niedecken