Nein, es fällt der kleinen Mafalda nicht leicht, ja zu ihrem Schicksal zu sagen. Denn es ist keine Kleinigkeit, sondern eine einschneidende Entwicklung im Leben des neunjährigen Mädchens, die mit erschreckender Sicherheit immer näher rückt.
Aus drei Schritten Entfernung kann Mafalda sich noch im Spiegel sehen und etwa hundert Schritte entfernt sieht sie den geliebten Kirschbaum noch. Doch die Entfernungen werden zunehmend geringer, denn Mafalda leidet an Morbus Stargard – einer Augenerkrankung, die nicht zu therapieren ist und mit einem schweren Sehverlust einhergeht.
In die Schule geht sie unvermindert gerne, auch wegen Hausmeisterin Estella, die Mafalda an jedem Schultag morgens mit einem Pfiff begrüßt, sobald sie in die Straße zur Schule einbiegt. Dadurch verfehlt sie nie den richtigen Weg. Zudem weiß Estella immer, wie sie Mafalda aufheitern kann.
Und Mafalda hat wie alle Mädchen in ihrem Alter Wünsche und Träume. Sie verliebt sich in Fillipo, der wunderbar Klavier spielen kann. Nur die schreckliche Tatsache, dass Estella schwer krank ist und bald nicht mehr da sein wird, macht Mafalda sehr unglücklich.
Mafaldas Energie, Lebensfreude und ihr Wille, sich durch die Augenkrankheit nicht niederdrücken zu lassen, hat die Autorin Paola Peretti, die selbst an Morbus Stargard erkrankt ist, in ihrem Debütroman sehr einfühlsam und authentisch erzählt. Eine berührende Geschichte und zugleich ein Mutmacher für all diejenigen, die mit einer schweren Behinderung umgehen müssen.
Paola Peretti
In der Nacht hör‘ ich die Sterne
26.Oktober 2018
ISBN 978-3-423-28967-2
Verlag: dtv