Bei der Leipziger Band Hotel Rimini ziehen sechs Musikerinnen an einem Strang und machen Musik, obwohl sie aus ganz verschiedenen Musikszenen kommen. Und das sind die Bandmitglieder hinter dem ungewöhnlichen Namen: Julius Forster, der meistens singt, Piano oder Akustikgitarre spielt, Paul Pötsch an der E-und Akustikgitarre sowie am Akkordeon, Paul-Jakob Dinkelacker, Schlagzeug und Horn, Valentin Link greift den Kontrabass, Annegret Enderle streicht die Violine und Marianne Jordan das Cello, Sascha Hünermund bläst die Posaune. Diese Instrumentierung ist sehr vielversprechend. Und was auf ihrer kürzlich erschienen EP „Die Zeit schlägt mich tot, aber ich schlag zurück“ zu hören ist, gefällt Zuhörer*innen, die leichtfüßige, warme und vielschichtige, nostalgisch angehauchte Musik mit anspruchsvollen Texten mögen.
Menschliches Allzumenschliches darum geht es im Song “Arbeit und Struktur”, wenn es heißt „wieder nix geleistet, wieder nix getan / Ich liege im Bett und leide wie ein toter Schwan“, doch trübselig kommt der Song mit den schönen Gitarrenakkorden und nostalgischem Sound nicht daher. Wenn der Alltag auch manchmal langweilig und vielleicht sogar problematisch ist, mit diesen Songs wird es leichter. Sie sind eben nicht alltäglicher, seichter Pop, sondern sein genaues, wohltuendes Gegenteil.
Tracklist:
- Fassaden
- Hapag & Llyod
- Arbeit & Struktur
- Ertrunkener Pilot
- Alles bleibt wie es war
Vier tolle Songs, die die Band auch auf ihrer Tour spielen
Foto: Max Threfall