Stets die Mut machende Seite der Medaille herausstellen, dabei mit hymnenhaften Indierock die eigenen Dämonen bekämpfen: Hi! Spencers „Nicht raus, aber weiter“ beschreibt die inneren Konflikte, die sich auftun, wenn man zu sehr an sich selbst arbeitet.
Der euphorische Opener „Weck mich auf“ und die Vorab-Single „Wo immer du bist“ zeigen dabei die positive Kraft, die die Osnabrücker vermitteln wollen. Ohne allzu viel Innovation zu wagen, platzieren sich Hi! Spencer hier geschickt zwischen Indie, Punk und Rock und nisten sich in den Ohrwurm-Nischen von Kettcar, Muff Potter und Jupiter Jones ein. Das Highlight „Nicht raus, aber weiter“ avanciert dabei zur hymnenhaften Ohrwurm-Spirale, die sich mit der Textzeile „Ich habe geschworen, schöner zu scheitern/das geht hier nicht raus, aber weiter“ tief in die Gehörgänge gräbt.
Mit „Klippen“ beleuchtet das Quintett düster und eindringlich die Entfremdung zweier Menschen und überträgt den Absturz musikalisch in infernalische Rausch-und Verzerr-Frequenzen, die dichten Gitarren- und Bass-Arrangements ziehen sich aber durch das ganze Album – mal erzählerisch und gesellschaftskritisch („Hinter dem Mond“), mal laut und fordernd („Angst ist ein Magnet“), mal ruhig und grüblerisch („Der Küchentisch“).
Für jede Lebenssituation, jeden Gefühlszustand, jede Erfahrung haben Hi! Spencer den richtigen Song parat: „Nicht raus, aber weiter“ thematisiert Angst, Unzulänglichkeit und Scheitern, dreht sich um Aufbruch, Resignation und Auferstehung. Und sie verpacken diese Ambivalenz aus Selbstzweifel und Optimismus in teils euphorische, teils getragene Songs.
Hi! Spencer
Album „Nicht raus, aber weiter“
VÖ:15.02.2019
Hi! Spencer Live:
16.02.19 Hagen a. T. W. – Gaststätte Stock
10.04.19 Hannover – Lux
11.04.19 Berlin – Musik & Frieden
12.04.19 Hamburg – Molotow
13.04.19 Bremen – Kulturzentrum Lagerhaus
03.05.19 Meppen – JAM
09.05.19 Wilhelmshaven – Pumpwerk
16.05.19 Köln – Artheater
17.05.19 Essen – Weststadthalle
23.05.19 Kassel – Schlachthof
24.05.19 Dresden – Groovestation