Mit sechzehn Jahren während eines Besuchs der Geburtsstätte Buddhas in Nepal hörte Hatis Noit erstmals buddhistische Gesänge; deren jenseitige Klänge berührten sie tief. Sie empfand die intuitive Kraft der menschlichen Stimme als ein ursprüngliches und instinktives Instrument. Sie kann als die Essenz der Menschheit verstanden werden und uns mit der Natur und dem Universum verbinden. Das Singen war von diesem Moment an ihre Berufung.
Das Album AURA wird mit dem gleichnamigen Track eröffnet. Mit sanften Geräuschen und summenden Tönen umfängt er uns. Dann erklingt eine Stimme, die mit ungewöhnlichen Tönen spielt, die sie erzeugt. Bis sie schließlich in eine glasklare Opernstimme übergeht. Das Lied handelt von einem Spaziergang durch einen Wald in Shiretoko, in der Nähe des Ortes, in dem Hatis Noit aufgewachsen ist. Das zarte Vogelgezwitscher und die opernhafte Stimme erzeugen eine einzigartige friedliche Waldstimmung.
„Inori“, der vorletzte Track des Albums ist an einem besonderen Ort aufgenommen worden, der nur einen Kilometer vom Atomkraftwerk Fukushima entfernt lag. Hier zerrt und schreit ihre Stimme gegen den wütenden Ozean an. Das Stück ist den Menschen gewidmet, die durch die Katastrophe von Fukushima vor über einem Jahrzehnt ihr Leben lassen oder aus ihren Häusern flüchten mussten.
AURA beinhaltet acht Songs – eindringliche Klangwelten, in denen Noits sich stets wandelnde Stimme zu hören ist. Ein außergewöhnliches und interessantes Hörerlebnis mit Seltenheitswert. Das Album besitzt auch eine besondere Entstehungsgeschichte, denn alle bereits vorhandenen Gesangsspuren wurden in einer Kirche erneut abgespielt und wieder aufgenommen. Somit erhielten sie eine bedingt durch den Echohall des Kirchenraums verstärkende Wirkung.
AURA von Hatis Noit ist am 24. Juni bei Erased Tapes erschienen.