Gitarrenvirtuosen zum 4. Advent

Der Anblick von Gitarren lässt noch immer die Herzen von Mädchen und Jungen höherschlagen und weckt Träume, einmal ein berühmter Rockstar zu werden. Tatsächlich gehört die Gitarre zu den bekanntesten Instrumenten weltweit. Aus der Musik ist dieses schöne Instrument nicht wegzudenken und findet in allen Genres einen wichtigen Platz.

Seit wann gibt es Gitarren?

Bereits auf ägyptischen Zeichnungen und Reliefs aus Babylon um 1.400 v. Chr. sind sie zu sehen. Allerdings bestand das Instrument damals nur aus einem Korpus und einer gespannten Saite. Die Laute, die 2.500 bis 1.500 v. Chr. in Persien zu Hause war und Tar genannt wird, besaß dagegen schon vier Saiten, war bauchig und mit Lammhaut überzogen.

Kithara hieß das Instrument 800 v. Chr. bei den Griechen und bestand aus einem Resonanzkörper mit zwei Armen. Vom Wort Kithara stammt auch unser heutiges Wort „Gitarre“ ab. Doch erst der italienische Geigenbauer und Gitarrenbaumeister Antonio Giacomo Stradivari versprach mit seinen sechs Gitarrensaiten einen einzigartigen Klang zu erzeugen. Und mit Recht, denn bis heute sind sie Norm. Damit war die Gitarre geschaffen.

Die Erfindung der modernen Gitarre

Antonio de Torres fiel diese Rolle zu. Seine erste Gitarre baute Torres zwischen 1836 und 1842 in Granada. Er nutzte dafür besonders dünnes Holz und vergrößerte den Korpus. Damit verbesserten sich Lautstärke, Ton und Projektion der Gitarren. Die erste moderne Gitarre war geboren. Sie bildet die Basis für die E-Gitarre.

Drei Gitarrenvirtuosen und ihre Musik

Gitarren werden in allen Genres eingesetzt. Ihren Siegeszug hielt das Instrument in der Rockmusik, aber auch in der Klassik und in anderen Sparten ist sie zu Hause. Wir haben drei Musiker entdeckt, die ihre Gitarre virtuos beherrschen.

Raphaël Feuillâtre

Er wurde 1996 in Dschibuti geboren und wuchs in der Kleinstadt Cholet im Westen Frankreichs auf. Seine Eltern, selbst keine Musiker, erkannten die Leidenschaft ihres Sohnes für die Musik, nachdem er zum siebten Geburtstag eine Plastikgitarre geschenkt bekam. Zwei Jahre später erhielt Raphaël ersten Gitarrenunterricht am örtlichen Konservatorium bei Hacène Addadi. 2018 gewann er den internationalen GFA-Gitarrenwettbewerb der Guitar Foundation of America, wodurch die Deutsche Grammophon auf ihn aufmerksam wurde. Hier ein Beispiel seines hervorragenden Talents:

Couperin: V. Les barricades mysterieuses (Arr. Antoine Fougeray for Guitar):

Plinio Fernandez – Snowflakes

In all der Hektik der Weihnachtszeit ist es wichtig, sich einen Moment Zeit zum Durchatmen zu nehmen. Das Album „Christmas Calm“ ist eine Sammlung friedlicher Instrumentalstücke mit weihnachtlichem Flair, die hierbei helfen. Daraus ist auch das wunderschöne Stück „Snowflakes“ des brasilianischen Gitarrenvirtuose Plinio Fernandes. Die Aufnahme hebt seine wunderbare Vielseitigkeit als Musiker hervor. Überdies ist er bekannt als Interpret des beliebten „Preludes“ von Heitor Villa-Lobos und zauberhafter Arrangements der Musik von Sergio Assad. Mit Leichtigkeit und einer völlig natürlichen und musikalischen Technik navigiert er meisterhaft durch die reichhaltige Musiklandschaft.

Christmas Calm
Album • Various Artists • 2022 bei Decca

Jean-Pierre von Dach

Vor einem Jahr begeisterte er mit seinen Gitarrensoli bei der Christmas Session mit Joss Stone – der begnadete Schweizer Gitarrist JEAN-PIERRE VON DACH. Er ist zudem Songwriter und hat in den letzten 30 Jahren wohl auf allen möglichen Bühnen gespielt. Sein irrwitziges, virtuoses, gefühlvolles und inspirierendes Gitarrenspiel wird nicht nur gemeinsam mit Joss Stone gefeiert. Er ist seit Jahren das kreative Zentrum der Gigi Moto Band und verbringt den größten Teil seiner Zeit damit, an Songs und Ideen zu feilen. Der wuchtige Song I Put A Spell On You, der in die Abteilung Rock-Blues gehört, erzeugt immer noch Gänsehaut und wurde von vielen Musikern gecovert. Komponiert und geschrieben hat ihn 1956 Jalacy „Screamin‘ Jay“ Hawkins.

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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