Das Puccini-Jahr nähert sich dem Ende. Am 29. November ist der Komponist der Spätromantik Giacomo Puccini seit 100 Jahren tot. Seine Musik jedoch bezaubert bis heute: Die Opern La Bohème, Tosca, Madame Butterfly und die unvollendete Turandot sind Meisterwerke. Am 22.12.1859 in Lucca in eine Musikerfamilie hineingeboren, ist sein Berufsweg vorbestimmt. Doch erst eine Aufführung von Verdis „Aida“, die Puccini besuchte, veranlasste ihn dazu, sich der Oper zuzuwenden. Zunächst erlebt er Misserfolge und erst seine Oper „Manon Lescaut“ verhalf ihm im Jahre 1893 zum Durchbruch.
Sein privates Leben verläuft ähnlich dramatisch wie die Handlungen in seinen Werken. Mitte der 1880er-Jahre beginnt Puccini eine Liebesbeziehung mit einer verheirateten Frau. Ein No-Go im katholischen Italien. 1886 wird der gemeinsame Sohn Antonio geboren und Elvira lebt daraufhin mit Puccini zusammen, ohne dass sie zunächst heiraten können. Der Komponist ist kein treuer Lebensgefährte und dennoch hängt er sehr an Elvira. Als Puccini angeblich auch eine Beziehung mit der Hausangestellten Doria Manfredi beginnt, beleidigt und verleumdet Elvira die junge Frau, die sich unter diesem emotionalen Druck 1909 das Leben nimmt.
Elvira verlässt den Komponisten und nimmt den gemeinsamen Sohn mit. Das trifft Puccini sehr, denn er fühlt sich unschuldig. In Krisenzeiten schläft er nur mit Hilfe des Barbiturats Veronal. Er komponiert vor allem nachts, trinkt dabei Kaffee und raucht eine Zigarette nach der anderen. Als „Medizin“ hilft ihm Kokain, dessen Konsum damals weitverbreitet ist und nicht bestraft wird.
Am 29. November 1924 stirbt Giacomo Puccini im Brüsseler Institut Chirurgical an einem bösartigen Kehlkopftumor. Seine Oper Turandot bleibt unvollendet. Puccinis Werke werden weltweit aufgeführt und sind für ihre emotionale Intensität, ihre eingängigen Melodien und ihre tiefgreifende Darstellung der menschlichen Natur besonders berührend. Er wird daher als einer der größten Opernkomponisten aller Zeiten angesehen.
VIVA PUCCINI
Das Bremer Musikfest feiert mit VIVA PUCCINI den italienischen Komponisten mit einer Gala. Der chilenisch-amerikanische Tenor Jonathan Tetelman, der bereits in Rollen wie Rodolfo, Cavaradossi oder Pinkerton auf der Bühne brillierte, tritt auf. Sein aktuelles Album „The Great Puccini“ bildet die passende Grundlage dazu. Außerdem sind Arien, Ouvertüren und Zwischenspiele aus »Tosca«, »Manon Lescaut«, »La rondine«, »La fanciulla del West«, »Le villi«, »Madama Butterfly« und »Turandot« zu hören.
Nessun Dorma
Die Arie Nessun dorma aus der Oper Turandot ist weltweit bekannt und erfuhr auch einige Adaptionen und Transformationen in andere Musikgenres. Die Bearbeitung durch die True-Metal-Band Manowar auf ihrem 2002 erschienenen Album „Warriors of the World“ lässt eine Version von Albano Carrisi hören, der auch durch das italienische Duo Al Bano & Romina Power bekannt ist. Jeff Beck coverte den Song, Turin Brakes, Aretha Franklin ebenfalls und der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker nahm die Arie als Grundlage für sein Lied „Für meinen Vater“.
Besonders hörenswert für diejenigen, die Jazz lieben, ist diese fantastische Version des Titels „NESSUN DORMA“ von Till Brönner mit der Frankfurt Radio Big Band unter der Leitung von Magnus Lindgren.
Quellen: Wikipedia / lionheartautographs
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