Die Rheinländer und besonders die Düsseldorfer gelten als sehr Kunst-affin. Das macht auch die neue Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf unter dem Titel „Verborgene Schätze“ deutlich, denn bei vielen der ausgewählten 120 Arbeiten handelt es sich um Verborgene Schätze und Werke aus Privatsammlungen.
Damit ist sie eine der umfassendsten Gerhard Richter Ausstellung in Deutschland seit über zehn Jahren. Sie gibt Einblick in das gesamte Spektrum seiner Kunst – von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit.
Ich bin sehr dankbar für die Bereitschaft der Sammlerinnen und Sammler, uns ihre Werke Richters vorübergehend anzuvertrauen: Gemälde, die aus den privaten Wohnzimmern oder Büros der Leihgebenden stammen und hier zum Teil erstmalig öffentlich gezeigt werden können. Selbst für diejenigen, die Richters OEuvre bereits gut kennen, wird es unter den normalerweise verborgenen Schätzen aus rheinischen Privatsammlungen Neues zu entdecken geben!“, so Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast.
Das Rheinland hat in der Biografie des Künstlers eine große Bedeutung, die Ausstellung lenkt den Blick darauf, denn hier entfaltete sich ein ideales Umfeld für den Künstler. Hier konnte sich sein Werk seit seiner Übersiedlung aus Dresden im Jahr 1961 entwickeln. Gerhard Richter traf auf Gleichgesinnte wie Sigmar Polke und Günther Uecker, auf Vorbilder und Reizfiguren wie Joseph Beuys und schließlich auch auf eine so neugierige wie umtriebige Sammler*innenschaft, die sich rund um die jungen Galerien in Düsseldorf und Köln gebildet hatte.
Die gezeigten Werke wurden von engagierten Sammler*innen und seit den 1980er Jahren auch von großen Unternehmen erworben, zum Teil mit Künstlerkollegen getauscht. Viele der Arbeiten wurden über die Zeit an eine jüngere Generation weitergegeben, welche die Sammeltradition im Rheinland bis heute aktiv weiterführt.
Der Schwerpunkt der wunderbaren Schau liegt auf der Gattung Malerei: Mehr als 80 Gemälde führen die Besuchenden von den ersten, schwarz-weißen Fotobildern, den strengen Farbtafeln und grauen Bildern zu den monumentalen Landschaften, den weichen und freien Abstraktionen bis zu den letzten ungegenständlichen Gemälden aus dem Jahr 2017. Zeichnungen, Aquarelle, Fotografien und Skulpturen sowie der einzige von Gerhard Richter gedrehte Künstlerfilm belegen den großen Reichtum der rheinischen Sammlungen und verleihen der Ausstellung retrospektiven Charakter.
Kuratiert wird die Ausstellung vom Richter-Experten Markus Heinzelmann, Professor für Museale Praxis an der Ruhr-Universität Bochum. Die Schau wird unterstützt vom Gerhard Richter Archiv.
Vom 5. September bis 2. Februar 2025 im Kunstpalast Düsseldorf zu sehen
Titelbild: Gerhard Richter, Blumen, 1977, Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm, Privatsammlung (c) Gerhard Richter 2024 (0225)