George Benson verneigt sich vor Nat King Cole

Dem unvergesslichen Nat King Cole haben seit seinem Tod im Jahr 1965 schon einige Größen der Musikwelt ehrfurchtsvoll Tribut gezollt. Allen voran natürlich die “Königstochter” Natalie Cole, die 1991 ihr Album “Unforgettable… With Love” herausbrachte. Sieben Platinauszeichnungen und einen Grammy heimste sie dafür ein. Schon in seinem Todesjahr hatten Nat King Cole Marvin Gaye, Sammy Davis Jr. und Oscar Peterson mit je einem ganzen Album gehuldigt. Auch in den folgenden Jahrzehnten wurde die Erinnerung an ihn wachgehalten. 1983 widmete ihm Carmen McRae “You’re Lookin’ At Me (A Collection Of Nat King Cole Songs)” und 1996 die damals aufstrebende Diana Krall das Album “All For You”, das noch heute zu ihren allerbesten zählt.

Nun wagt sich ein weiterer Megastar an eine Hommage: Der Gitarrist und Sänger George Benson, der – ähnlich wie es Nat King Cole war – ein Wanderer im Grenzbereich zwischen Jazz und Pop ist. Beide begannen ihre Karriere als Jazzinstrumentalisten und reüssierten erst später auch als Sänger. Die letzten vier Jahre hatte der zehnfache Grammy-Gewinner Benson fast pausenlos “on the road” verbracht und feilte nebenher an dem Konzept für sein aufwändiges Projekt “An Unforgettable Tribute To Nat King Cole” herum, für das er über die Plattform PledgeMusic auch Unterstützung seiner Fans erhielt. Aus Dankbarkeit wird er einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf des Albums an die Organisation Music Cares abführen, die damit den Opfern des Hurrikan Sandy helfen wird.

Für “Inspiration: A Tribute To Nat King Cole” spielte Benson mit einem 42-köpfigen Orchester und fein ausgewählten Gästen wirklich inspirierte und unter die Haut gehende Interpretationen von einigen der größten Nat-King-Cole-Hits ein. Dabei bediente er sich unter anderem bei “Just One Of Those Things” eines wunderbaren Originalarrangements, das einst Maestro Nelson Riddle für Nat King Cole geschrieben hatte.

Nat King Cole war zu seiner Zeit ein erfolgreicher musikalischer Herzensbrecher gewesen. Und dies spiegelt sich auch in dem Repertoire des Albums wider, das eine ganze Reihe schmachtender Balladen enthält, die durch Cole zu Hits wurden: “Mona Lisa”, “Unforgettable”, “Walkin’ My Baby Back Home”, “When I Fall In Love”, “Nature Boy”, “Smile” und “Too Young”. Doch Nat King Cole war nicht nur ein einfühlsamer Crooner. Seine ausgelassene, lebhafte und humorvolle Seite wird bei Benson durch Nummern wie “Just One Of Those Things” und “I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter” (in denen der Gitarrist sein Scat-Talent beweist), “Straighten Up And Fly Right”, “Ballerina” oder das wunderbar cool swingende “Route 66” repräsentiert. Absolut nostalgisch ist die Aufnahme, mit der Benson diese Hommage beginnt: Sie entstand bereits vor 62 Jahren, als der damals achtjährige “Little Georgie Benson” mit seiner Interpretation des Nat-King-Cole-Hits “Mona Lisa” einen Gesangswettbewerb in seiner Heimatstadt Pittsburgh gewann und das Stück zum Lohn in einem Studio einsingen durfte.

Zu den Highlights des Albums zählen zweifellos Bensons Duette mit den beiden Sängerinnen Idina Menzel (“When I Fall In Love”) und Judith Hill (“Too Young”) sowie die Gastauftritte der Trompeter Wynton Marsalis (“Unforgettable”) und Till Brönner (“Smile”). Die Broadway-Sängerin Idina Menzel erhielt 2004 für ihre Rolle in dem Erfolgsmusical “Wicked” einen Tony Award und erlangte in jüngster Zeit durch die Musical-Comedy-Fernsehserie “Glee” weitere Bekanntheit. Bevor Judith Hill ihre Solokarriere als Singer/Songwriterin startete, verdiente sie sich ihre Sporen als Background-Sängerin von Größen wie Anastacia, Robbie Williams und Elton John. Auch für Michael Jacksons geplante Comeback-Tour “This Is It” war sie gebucht gewesen. Mit ihrer Interpretation von “Heal The Word” sang sich bei der offiziellen Trauerfeier für den “King of Pop” 2009 in die Herzen eines weltweiten Publikums. Und an der Seite Bensons tritt sie nun erneut eindrucksvoll ins Rampenlicht. Dasselbe gilt auch für den deutschen Trompeter Till Brönner, der seinen Auftritt in der Charlie-Chaplin-Komposition “Smile” hat. Brönner, in Deutschland schon lange ein Ausnahmestar der Jazzszene, hat in den letzten Jahren auch im Ausland eine immer bessere Reputation gewonnen. Der Beweis dafür sind seine Kooperationen mit internationalen Stars wie Bootsy Collins, Sérgio Mendes, Madelene Peyroux, Michael Franks, Mark Murphy und nun George Benson. Auch Natalie Cole hat Brönner schon begleitet.

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“Eine Platte wie diese kann man nicht machen, wenn man nicht mit ganzem Herzen bei der Sache ist”, sagt George Benson über “An Unforgettable Tribute To Nat King Cole” . “Das habe ich von Nat King Cole gelernt. Was immer er machte, machte er mit ganzem Herzen.”

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Artist:               George Benson

Album:             Inspiration: A Tribute To Nat King Cole

VÖ:                  31.05.2013

Label:               Concord Records / Universal Music

 

George Benson Tourdaten:


15.07.2013, München – Tollwood Festival
16.07.2012, Berlin – Admiralspalast
20.07.2013, Straubing – Blutone Festival

http://georgebenson.com
http://facebook.com/GeorgeBenson

 

Tracklisting:

01. Mona Lisa (Little Georgie Benson)
02. Just One Of Those Things
03. Unforgettable (feat. Wynton Marsalis)
04. Walkin’ My Baby
05. When I Fall In Love (feat. Idina Menzel)
06. Route 66
07. Nature Boy
08. Ballerina
09. Smile (feat. Till Brönner)
10. Straighten Up And Fly Right
11. Too Young (feat. Judith Hill)
12. I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter
13. Mona Lisa

 

Foto: Greg Allen

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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